Nur die Hälfte aller Pflegekräfte impfbereit? Kann das sein?

Seit über einem Jahr ist das Pflegepersonal eine starke Säule in der Pandemiebekämpfung. Besonders in den Anfangsmonaten der Pandemie haben viele Pflegekräfte ohne adäquate Schutzausrüstung gearbeitet und so ihre eigene Gesundheit, aber auch die der Bewohner aufs Spiel gesetzt. Daher kratzen sich nun viele am Kopf, wenn der bayerische Ministerpräsident den Pflegekräften nun vorwirft, sie würden die Gesundheit und das Leben anderer gefährden, weil sie sich angeblich nicht impfen lassen wollen.

Sämtliche Überlegungen zur Impfpflicht beruhen also auf einem fundamentalen Irrtum. In der Berufsgruppe von ca. 1,8 Millionen Menschen gibt es sicherlich unterschiedliche Meinungen, aber von einer grundsätzlichen Impfskepsis unter den Pflegekräften ist nichts zu spüren.

Deshalb machen wir schon seit einigen Monaten Vorschläge für eine verbesserte Krisenkommunikation. Wir dürfen nicht mit Vorwürfen an die Leistungsträger unserer Gesellschaft herantreten, sondern müssen um das Vertrauen der Menschen werben – gerade bei dem sensiblen Thema Impfen. Die unbegründete Behauptung, Pflegekräfte würden sich nicht impfen lassen wollen, halten wir für äußerst problematisch. Viele Pflegefachkräfte berichten, dass sie sich gerne impfen lassen würden und zwar besser schon heute als erst morgen. Hier sind Arbeitgeber und Landesregierungen wie die in Bayern gefordert, diese Gelegenheit zu schaffen mit dem Ziel des Schutzes von Personal und Bewohnern.

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