Nach den ersten Luftangriffen auf Berlin im Zweiten Weltkrieg ordnete Hitler den Bau von riesigen Türmen an, auf deren Dach Luftabwehrgeschütze montiert waren. Doch auch sie konnten die alliierten Bomberflotten nicht aufhalten. Als sich zeigte, dass die deutsche Luftwaffe die alliierten Bomberverbände nicht wirkungsvoll bekämpfen konnte, verfielen die Nazis auf mittelalterliche Methoden, um dem Bombenhagel zu entkommen.
Bunker und Bergwerke als Schutz
Fabriken wurden in Bergwerke ausgelagert und überall im deutsch kontrollierten Gebiete entstanden Bunker, denen auch die schwersten Bomben nichts anhaben sollten. Über den Nutzen der Bauvorhaben lässt sich streiten. Höhlen und Bunker waren zwar bombensicher, die Zufahrtswege waren es aber nicht. Die Alliierten begannen die zuführenden Gleisanlagen zu zerstören und auch die Einfahrten zu den U-Boot-Bunkern wurden ständig überwacht.
Flak-Türme als Sonderfall
Ein Sonderfall des deutschen Bunkerbaus waren die sogenannten Flak-Türme. Als Bunker boten sie der Bevölkerung Schutz, aber auf ihrem Dach waren Flugabwehrkanonen montiert. Die britische Luftwaffe unternahm im Jahr 1940 ihren ersten Bombenangriff auf Berlin. Es wurden kaum 200 Bomben abgeworfen, kein Vergleich zu den späteren Angriffen, an denen Flotten von 1000 schweren Bombern teilnahmen.
Der Flakbunker am Zoo in Berlin
Hitler ordnete daraufhin den Bau von insgesamt acht großen Türmen an, drei davon in Berlin. Der bekannteste Bau ist der Flakbunker am Zoo in Berlin. Das 13-stöckige Gebäude aus Stahlbeton wurde bereits 1941 fertiggestellt. Auf dem Dach wurden vier Lafetten für je eine schwer Doppelflak im Kaliber 12,8-cm („Zwölf-Acht-Zwilling“) aufgestellt. Die unteren Plattformen, die sich wie ein Kranz um den Bunker schmiegten, wurden 20 mm und 37 mm Kanonen bestückt. Sie sollten gegen Flugzeuge eingesetzt werden, die den Turm direkt attackierten. Die Seitenwände waren acht Meter dick, die Decke maß fünf Meter Stahlbeton. Im oberen Bereich war ein Krankenhaus untergebracht. 350 Mann der 1. Flak Division umfasste die zivile Besatzung des Turms, insgesamt konnten 15.000 Menschen dort Schutz finden.
Letztendlich konnten auch die Flak-Türme die alliierten Bomber nicht aufhalten und viele wurden im Laufe des Krieges zerstört. Heute dienen einige der ehemaligen Flaktürme als Aussichtstürme oder Kletterhallen.