Hintergrund
Im Jahr 1977 hatte Roman Polanski die damals 13-jährige Samantha Geimer bei einem Fotoshooting mit Alkohol und Beruhigungsmitteln gefügig gemacht und sexuell missbraucht. Polanski wurde wegen „Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel“ angeklagt, später jedoch zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Im Zuge der #MeToo-Bewegung wurden weitere Vorwürfe gegen Polanski laut.
Das Treffen
Samantha Geimer hat nun überraschend mit Roman Polanski für ein Foto posiert und den Missbrauch heruntergespielt. Das Treffen kam für ein Interview zustande, das Polanskis Gattin Emmanuelle Seigner für die französische Zeitschrift „Le Point“ mit Geimer führte.
Geimers Aussagen
Samantha Geimer betonte in dem Interview, dass der Vorfall nie ein großes Problem für sie war und sie nicht einmal wusste, dass es illegal ist. Sie glaubt mittlerweile, dass Polanski seine Strafe abgebüßt hat und dass er seine Schuld gegenüber der Gesellschaft bezahlt hat. Polanski hatte ihr zudem einen handschriftlichen Brief mit einer Entschuldigung geschrieben.
Hintergründe zum Fall
1988 hatte Geimer Polanski noch wegen vorsätzlichem Zufügen von seelischem Leid verklagt. Die Parteien einigten sich außergerichtlich. Polanski floh später über London nach Frankreich, nachdem absehbar war, dass der Richter sich nicht an die Absprache halten würde. 2009 wurde er bei einer Einreise in die Schweiz festgenommen und verbrachte zehn Monate hinter Gittern und in Hausarrest.
Fazit
Das Treffen und das Foto haben für Aufsehen gesorgt und erneut Diskussionen über Polanskis Vergehen ausgelöst. Samantha Geimer betonte jedoch, dass sie damit abgeschlossen hat und dass die Geschichte für sie eher eine Bürde darstellt, da sie immer wieder aufgebracht wird.