Am 4. Mai 2023 findet im baden-württembergischen Kirchberg eine Nachhaltigkeitskonferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) statt, bei der auch eine nachhaltige Tierhaltung auf der Themen-Agenda steht. Die heimische Geflügelwirtschaft nutzt diese Gelegenheit, um eine klare Botschaft an die Politik zu senden: Nachhaltige Tierhaltung erfordert eine starke, zukunftsfeste heimische Tierhaltung und Fleischerzeugung. Die Bundesregierung muss alles tun, um diese zu sichern – und daher auch bei den geplanten gesetzlichen Standards in der Putenhaltung umsteuern.

Die deutsche Fleischproduktion zeichnet sich durch höchste Qualitäts- und Tierwohlstandards, verantwortungsvolle Unternehmensführung, Effizienz und kurze Wege aus. Im Gegensatz dazu sind die Haltungs- und Produktionsbedingungen ausländischer Produzenten mindestens intransparent und in der Regel schlechter als hierzulande. Eine nachhaltige Tierhaltung und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln erfordert daher eine Stärkung der heimischen Putenhaltung im Wettbewerb, anstatt sie mit immer höheren Anforderungen und Auflagen zu zerstören.

Die aktuelle Planung der Bundesregierung für gesetzliche Puten-Haltungsstandards leistet nach Auffassung der Branche minderwertigen Billigimporten Vorschub. Die Putenhalter kritisieren insbesondere die vorgesehenen Besatzdichten in den Putenställen, die gegenüber den bewährten freiwilligen Haltungsstandards der Branche nochmals drastisch reduziert werden sollen. Die Politik gefährdet damit den Fortbestand der heimischen, verantwortungsvollen Putenhaltung und die Tierwohl-Fortschritte der Betriebe.

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Putenwirtschaft demonstrieren am Veranstaltungsort der Nachhaltigkeitskonferenz in Kirchberg an der Jagst und machen auf die Anliegen ihrer Branche aufmerksam. Sie fordern, dass die Bundesregierung sich anstelle eines nationalen Alleingangs verstärkt für EU-weite Haltungsstandards einsetzt, was auch der Wunsch der Bevölkerung ist.

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Für die Geflügelfleischwirtschaft sind innerhalb des ZDG der Bundesverband der Geflügelschlachtereien e.V. (BVG), der Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger e.V. (BVH) und der Verband Deutscher Putenerzeuger e.V. (VDP) organisiert. Insgesamt spricht der ZDG für rund 8.000 Mitglieder aus den angeschlossenen Bundes- und Landesverbänden. Weitere Informationen sind auf der Website www.geflügelzukunft.de/pute zu finden.

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