Am Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus hat der umstrittene Thüringer AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke in Weimar eine Rede gehalten. Die Thüringer AfD wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung geführt.

Gegendemonstration mit 500 Teilnehmern

Rund 500 Menschen sind in Weimar auf die Straße gegangen, um gegen Rechts und den Auftritt von Björn Höcke zu demonstrieren. Der Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Jens-Christian Wagner, kritisierte den Auftritt Höckes „ausgerechnet am Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus“. Er bezeichnete Höcke als „notorischen Antisemiten, Rassisten und Geschichtsrevisionisten“.

Kundgebung mit Höcke als Gastredner

Bei einer Kundgebung mit Höcke als Gastredner kamen laut Polizei ebenfalls rund 500 Menschen in Weimars Zentrum zusammen. Höcke warnte vor einer „Digital-Diktatur“ und behauptete, ein neuer Faschismus werde kommen. Er forderte zudem, dass die Macht der Parteien in Deutschland massiv zurückgedrängt werden müsse.

Kritik an Höckes Aussagen zum 8. Mai 1945

Zum 8. Mai 1945 sagte Höcke, dass damals der „Hitlerismus“ vorbei war. „Und hier in Weimar, hier auf diesem historischen Platz, wo ich heute stehe, hier in dieser bedeutenden historischen deutschen Stadt, fing sofort die nächste Diktatur an – der Stalinismus machte sich auf seinen Weg.“ Der Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Jens-Christian Wagner, kritisierte diese Aussage und betonte, dass die Lehren aus der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen überwunden werden müssen.

Buchenwald als Symbol für Verbrechen des Nationalsozialismus

Höcke rief von einem Pickup vor einem Döner-Imbiss neben dem Theater: „Nie wieder Faschismus, nie wieder Diktatur.“ Im Konzentrationslager Buchenwald nahe der Stadt Weimar und seinen Außenlagern wurden von den Nazis rund 56.000 Menschen ermordet oder starben durch Krankheit, Hunger, Zwangsarbeit und medizinische Experimente. Mehr als 8000 sowjetische Kriegsgefangene waren unter den Opfern.

Gesellschaftliches Zeichen gegen Rechts

Insgesamt haben sich rund 1000 Menschen an den Demonstrationen in Weimar beteiligt. Die Gegendemonstration gegen den Auftritt von Björn Höcke wurde von verschiedenen Organisationen und Parteien unterstützt. Die Teilnehmer setzten ein gesellschaftliches Zeichen gegen Rechts und für die Achtung von Menschenrechten, Demokratie, Frieden und Humanität.

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