Die Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. hat dem Pflanzenhandel BLUME2000 den Negativpreis „Speziesismus des Monats“ im April verliehen. Der Grund: Das Unternehmen verkauft einen Bienenhonig namens „Diebesgut“, der angeblich dem Schutz von Bienen zugutekommen soll. In Wahrheit beutet BLUME2000 die Tiere in der eigenen Imkerei aus und trägt damit zum Insektensterben bei.

Der Widerspruch im Namen „Diebesgut“

Der mehr als treffende Warenname „Diebesgut“ ist vor allem tierfeindlich: Während Diebstahl im menschlichen Kontext moralisch verwerflich und illegal ist, findet BLUME2000 es anscheinend völlig in Ordnung, Bienen zu bestehlen und wirbt sogar damit. „Bienenschutz und der Verkauf von Honig schließen sich aus. Die züchterisch manipulierten Insekten müssen in artfremden Behausungen leben. Sie sammeln unnatürlich große Mengen Nektar, anderen bestäubenden Lebewesen fehlt diese Nahrung. Das verschärft das Insektensterben und den Schwund der Biodiversität drastisch“, so Lisa Kainz, Fachreferentin bei PETA.

Das Leid der Bienen in der Honigindustrie

Sogenannte Honigbienen werden von Menschen unter unnatürlichen Lebensbedingungen in Massenzuchten gehalten. Sie werden genetisch manipuliert und unter enormem Stress oft weite Strecken transportiert. Nicht selten gehen Menschen unachtsam mit den empfindungsfähigen Insekten um, sodass sie dabei viele Tiere verletzen, zerquetschen und töten. Um den Schwarm besser zu kontrollieren, verstümmeln Imker und Imkerinnen teils die Flügel von Bienenköniginnen. Zudem benötigen die Bienen ihren Honig selbst als Nahrung. Der vom Menschen bereitgestellten Ersatznahrung fehlen meist wichtige Nährstoffe, sodass die Tiere unter Krankheiten leiden können und in vielen Fällen deutlich kürzer leben. Nicht zuletzt leiden auch in Freiheit lebende Wildbienen und andere Insekten unter der Ausbeutung ihrer Artgenossen, da diese das Nahrungsangebot enorm verknappen.

PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“

PETA zeichnet seit September 2022 monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis „Speziesismus des Monats“ aus. Mit dem Negativpreis macht PETA auf besonders ausgeprägte Fälle von Speziesismus, also der Diskriminierung von Tieren aufgrund ihrer Artzugehörigkeit, aufmerksam.

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