Die Frauenfußball-Bundesliga steht vor großen Veränderungen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat beschlossen, dass jeder Bundesliga-Klub ein Frauenteam stellen muss, um den Frauenfußball zu fördern. Diese Initiative kommt zur rechten Zeit, da reine Frauenfußball-Vereine immer weniger konkurrenzfähig sind. Am kommenden Wochenende könnte der einst so ruhmreiche 1. FFC Turbine Potsdam aus der Bundesliga absteigen, was ein Absturz mit Ansage wäre. Für Frauenvereine, die keinen großen Proficlub im Rücken haben, wird es im Oberhaus immer schwieriger.
DFL-Initiative zur Förderung des Frauenfußballs
Die DFL hat beschlossen, dass jeder Profiverein den Frauenfußball fördern muss, indem er eine Frauen- und/oder Mädchenmannschaft zu offiziellen Wettbewerben anmeldet oder eine Kooperationsvereinbarung mit einem Fußballclub abschließt. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Förderung des Frauenfußballs und wird voraussichtlich dazu führen, dass immer mehr Männer-Erst- und Zweitligisten Frauenteams protegieren.
Traditionsclubs und Kooperationen
Traditionsclubs wie der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund haben erst vor wenigen Jahren ganz unten in der Kreisliga angefangen. Andere wie der FSV Mainz 05, der VfB Stuttgart und Hertha BSC fanden den Einstieg über Kooperationen vor Ort. Top-Bedingungen wie es der VfL Wolfsburg und der FC Bayern als einzige Titelkandidaten der vergangenen Jahre vormachen, sind nur noch unter dem Dach eines Männer-Bundesligisten gewährleistet.
Investition in den Frauenfußball
Immer mehr große Vereine sehen es als gesellschaftlich und sportlich relevant an, sich bei den Fußballerinnen zu engagieren und als vielversprechende Investition angesichts des Booms der langjährigen Schatten-Sportart. Die Frauen-Bundesligisten haben in der Saison 2021/22 durchschnittlich ein Minus von knapp 1,5 Millionen Euro geschrieben, das von einem großen Club locker ausgeglichen werden kann.
Turbine Potsdam und der Abstieg
Das Turbine-Team steht mit acht Punkten abgeschlagen am Tabellenende und könnte am kommenden Wochenende aus der Bundesliga absteigen. Für den einstigen Champions-League-Sieger von 2005 und 2010 sowie sechsmaligen DDR- und deutschen Meister aus Brandenburg wäre dies ein schwerer Schlag. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sieht den Trend durch die Entwicklung bei Turbine Potsdam bestätigt und betont, dass es schwer für reine Frauenfußball-Vereine wird, wenn die Infrastruktur nicht wachsen kann und die Spielerinnen sich anders orientieren.
Zukunft des Frauenfußballs
In der nächsten Saison wird die SGS Essen der einzige reine Frauenverein unter zwölf Erstligisten sein. RB Leipzig ist in die Bundesliga aufgestiegen und gilt mit seinen Möglichkeiten als potenzielles Spitzenteam. Ohne die Männer-Lizenzvereine und den Deutschen Fußball-Bund wird es für den Frauenfußball immer schwieriger, wettbewerbsfähig zu bleiben.