Am heutigen Dienstag wird das Landgericht Hamburg sein Urteil im Prozess um den Tod eines neunjährigen Kindes nach einer Routine-Operation verkünden. Der Junge hatte sich 2007 einer Nasenoperation unterzogen, um seine Atmung zu verbessern. Im Aufwachraum kam es jedoch zu Komplikationen und eine Woche später verstarb das Kind.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet, dass das Kind nicht ausreichend überwacht wurde und die Praxis nicht den medizinischen Standards entsprach. Auch die Patientenaufklärung soll bewusst unzureichend gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft forderte ein Jahr Haft auf Bewährung für den behandelnden Arzt und eine Geldstrafe von 18.000 Euro für den Mitinhaber der HNO-Praxis in Hamburg-Harburg wegen Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge.
Die Verteidiger forderten hingegen Freispruch für ihre Mandanten. Der Fall hat bereits mehrere Gerichte beschäftigt, darunter auch das Bundesverfassungsgericht. 2009 wurde eine Narkoseärztin zu einer Geldstrafe verurteilt.
Der Prozess begann Anfang Mai letzten Jahres und hat nun sein Ende gefunden.
