Polizeiermittlungen gegen junges Paar wegen gewerbsmäßigen Betrugs
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt gegen ein junges Paar, das im Verdacht steht, über einen längeren Zeitraum teure Waren bestellt und leere Kartons oder minderwertige Gegenstände als Retoure zurückgeschickt zu haben. Die Versandhäuser kontrollierten die Retouren kaum oder gar nicht, wodurch das Paar ein lukratives Geschäft auf Kosten der Versandhäuser betrieb.
Die Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta führt seit über einem Jahr Ermittlungen gegen das Paar durch. Der 26-jährige Mann und seine 27-jährige Lebensgefährtin sollen nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Personen teure Waren bestellt haben. Gegen Bezahlung boten sie ihre Dienste an und schickten leere Pakete zurück, während sie die Ware und das Geld behielten. Das Honorar soll laut Polizei „einen geringen Prozentsatz vom Warenwert“ betragen haben.
Hoher Schaden und mangelnde Kontrolle seitens der Versandhäuser
Die Polizei geht von einem Schaden „im unteren sechsstelligen Bereich“ aus. Das Ausmaß der Machenschaften wurde den Ermittlern erst nach und nach bewusst. Erst nach Durchsuchungen im Februar 2022 und der Auswertung digitaler Speichermedien fiel ihnen der Umfang des Betrugs und die gewerbsmäßige Tätigkeit auf.
Die Versandhäuser kontrollierten die Rücksendungen offenbar nicht oder nicht sorgfältig genug, wodurch das Paar seine Masche über einen längeren Zeitraum erfolgreich durchführen konnte. Bei einer weiteren Durchsuchung am Dienstag wurden Mobiltelefone und weitere Speichermedien sichergestellt. Zudem konnten „eine Vielzahl an Gegenständen, die mutmaßlich durch den Betrug erlangt wurden, beschlagnahmt werden“.
Unklarheit über Art der bestellten Waren
Aus der Meldung der Polizeiinspektion geht nicht hervor, um welche Art von Waren es sich bei den Bestellungen handelte. Es ist jedoch bekannt, dass Waren unter einem bestimmten Wert selten geprüft werden, wodurch ein solcher Betrug einfacher wäre. Die hohe Schadenssumme und das Angebot als Dienstleistung sprechen jedoch dagegen, dass es sich nur um kleinere Bestellungen gehandelt hat.