Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist erneut gestiegen. Im Jahr 2022 starben 1990 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum – ein Anstieg von knapp neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Hauptursachen und betroffene Regionen
Laut dem Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert sind Heroinkonsum und Langzeitfolgen des Drogenkonsums die Hauptursachen für die steigende Zahl der Drogentoten. Wie in den Vorjahren sind die bevölkerungsreichen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin am stärksten betroffen.
Geschlechterverteilung und Entwicklungen
Wie in den Vorjahren sind hauptsächlich männliche Abhängige betroffen. Von den 1990 Drogentoten im Jahr 2022 waren 1684 männlich. Die Zahlen der letzten Jahre zeigen eine kontinuierliche Steigerung: 2012 starben 944 Menschen an den Folgen illegaler Substanzen, 2019 waren es bereits 1398, 2021 1826 und 2022 nun 1990.
Ursachen und Definition von Sucht
Langzeitschäden und der Konsum von Heroin/Morphin und Opiat- und Substitutionsmitteln in Verbindung mit anderen Drogen sind die Hauptursachen für Drogentote. Das Bundesministerium für Gesundheit definiert Sucht als „nicht nur die Abhängigkeitserkrankungen, sondern die Gesamtheit von riskanten, missbräuchlichen und abhängigen Verhaltensweisen in Bezug auf Suchtmittel sowie nichtstoffgebundene Verhaltensweisen wie Glücksspiel“.
Weitere Zahlen zu Sucht in Deutschland
Laut dem Bundesministerium für Gesundheit sind in Deutschland 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig, 2,3 Millionen süchtig nach Medikamenten und rund 600.000 Menschen weisen einen problematischen Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen auf.
Forderungen des Bundesdrogenbeauftragten
Burkhard Blienert fordert einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik und betont, dass Sucht eine Krankheit sei und suchtkranke Menschen nicht länger ausgegrenzt werden dürfen.
