Unfallzahlen gestiegen, aber relativ zur Fahrleistung zurückgegangen
Die Zahl der E-Scooterunfälle mit Verletzungsfolgen ist um fast 50 Prozent gestiegen. Andreas Knie, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin, glaubt jedoch, dass ein Verbot nicht die Lösung ist. Laut Knie ist die Zahl der Fahrten mit E-Scootern um hundert Prozent gestiegen und somit sind die Unfallzahlen gemessen an den zusätzlichen Fahrleistungen sogar zurückgegangen. Knie betont, dass es bei allen Fahrzeugen zu Unfällen kommt und es unfair ist, isoliert auf die E-Scooter zu schauen.
Verantwortung der Anbieter, Kommunen und Fahrer
Knie sieht drei Verantwortliche für die Unfallzahlen: die Anbieter, die Kommunen und die Fahrer. Die Anbieter und Kommunen müssen für ausreichend Abstellflächen sorgen und kontrollieren, dass diese auch genutzt werden. Die Zahl der Unfälle, die wegen auf dem Bürgersteig herumstehenden E-Scootern passiert sind, fließen nämlich in die Verkehrsstatistik mit hinein. Die Fahrer sollten sich disziplinierter verhalten und insbesondere unter Alkoholeinfluss nicht fahren.
E-Scooter als Teil des modernen Metropolverkehrs
Obwohl es viele Menschen gibt, die sich an den E-Scootern stören, sieht Knie sie als unverzichtbar für eine Alternative zum Auto. Als Verkehrsforscher sieht er, dass die E-Scooter vor allem an ÖPNV-Haltestellen ausgeliehen und abgegeben werden, um zur U- oder S-Bahn zu kommen. Dies ist die letzte Meile, die benötigt wird, um den ÖPNV attraktiver zu machen.
Platzprobleme durch Autos
Knie betont, dass Platzprobleme vor allem durch Autos verursacht werden und nicht durch E-Scooter. Obwohl es viele Menschen gibt, die sich nicht sorgfältig um die E-Scooter kümmern, sollten die Kirche im Dorf gelassen werden.
