Ein seltenes Meerestier
In Spanien wurde der „Blaue Drache“ gesichtet, ein seltenes Meerestier, das nach mehr als 300 Jahren wieder an der Küste aufgetaucht ist. Das kleine Lebewesen mit dem wissenschaftlichen Namen Glaucus atlanticus könnte sich nun wieder vermehrt ausbreiten.
Ein außerordentlicher Fund
Das Meereslebewesen wurde vermehrt im Raum Torrevieja an der Costa Blanca im Südosten Spaniens gesichtet. Ein Biologenteam spricht von einem „außerordentlichen Fund, der den geheimnisvollen Nimbus um die Präsenz des kleinen wirbellosen Meerestiers noch vergrößert“, zitiert „Costanachrichten“. Die Anwesenheit sei demnach „eher zufällig“.
Singuläre Farben und Tarnung
Glaucus atlanticus ist ein Weichtier, das drei Zentimeter groß ist und durch seine sechs verzweigten Extremitäten sowie seine singulären Farben auffällt. Der Bauchbereich ist tiefblau und der Rücken in einem schimmernden Silberfarbton gefärbt. Wissenschaftlern zufolge dient diese Farbgestaltung der Tarnung beim Treiben an der Wasseroberfläche. Der „Blaue Drache“ ernährt sich von quallenartigen Meeresbewohnern wie der Portugiesischen Galeere. Wenn er eine Qualle verspeist hat, nimmt er in gewisser Weise selbst die Form einer Qualle an. Dadurch kann es durchaus zu einer Verwechselung der beiden Tiere kommen.
Gefahr für den Menschen
Experten zufolge ist der Glaucus atlanticus weniger gefährlich, dennoch sollte man das Tier in Ruhe lassen und nicht berühren. Ein Stich könne durchaus schmerzhaft sein, schreibt das spanische Portal „Murcia Today“.
Zukunftsaussichten
Der Lebensraum des „Blauen Drachen“ sind eigentlich tropische und subtropische Ozeane. Der steigende Meerestemperatur könnte das Tier jedoch in Zukunft öfters in die Mittelmeerregion um Torrevieja ziehen. Sichtungen des seltenen Meeresbewohners dürften damit zunehmen.
Frühere Sichtungen
Das letzte Mal wurde der „Blaue Drache“ im Jahr 1705 vom Wissenschaftler Johann Philip Breyn von der Royal Society aus London auf Ibiza dokumentiert. Abgesehen davon war Glaucus atlanticus jedoch mehrere hundert Jahre von den spanischen Meeresküsten verschwunden.
Quellen
- Costanachrichten
- Murcia Today