Die Lage in Brienz

In Brienz, einem kleinen Bergdorf in der Schweiz, rutschen derzeit zwei Millionen Kubikmeter Fels den Hang hinab. Die Geschwindigkeit nimmt dabei stetig zu und stellt eine Gefahr für die Bewohner dar. Aus diesem Grund müssen die gut 80 Einwohner noch diese Woche umsiedeln. Die Lokalbehörden haben die Bewohnerinnen und Bewohner am Dienstagabend über die Einzelheiten informiert. Bis Freitag 18.00 Uhr muss das Dorf in Graubünden geräumt sein.

Die Ursache

Die Region ist seit Jahrhunderten in Bewegung und das Dorf selbst rutscht seit 20 Jahren mit rund einem Meter pro Jahr Richtung Tal. Der Felsbereich namens „Insel“ oberhalb des Dorfes war seit Jahren als gefährlich bekannt. Die Bewohner wussten schon lange, dass eine Räumung droht. Dass die Entscheidung jetzt fiel, hängt auch mit der Wetterprognose zusammen. Bis Sonntag sind jeden Tag Niederschläge vorhergesagt, die die Rutschgeschwindigkeit noch erhöhen könnten.

Die Folgen

Es ist unklar, ob Schutt und Geröll das Dorf treffen werden. Experten halten dies zwar für unwahrscheinlich, warnen jedoch vor einem möglichen Bergsturz. Im extremsten Fall könnte der Hang mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 200 Kilometern in der Stunde herab donnern und das Dorf zerstören.

Die Hintergründe

Der Klimawandel macht Felsstürze in manchen Gegenden wahrscheinlicher. In Brienz spielt dies jedoch keine Rolle, da es keinen auftauenden Permafrost gibt und kein Zusammenhang zwischen den jährlichen Niederschlägen und der Fließgeschwindigkeit des Geländes festgestellt wurde.

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