Der Bundesrat äußert sich heute zum ALBVVG und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) unterstützt die Kritik der Bundesländer am Gesetzesentwurf. Laut BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen beschreiben die Pläne der Bundesregierung das richtige Ziel, sind jedoch das falsche Rezept gegen die massiven Liefer- und Versorgungsschwierigkeiten bei Arzneimitteln.

Kritik am Gesundheitsminister

Einzelmaßnahmen bei nur einem Prozent der in Deutschland zugelassenen patentfreien Präparate reichen als Gegenmittel nicht aus, um die Versorgungsprobleme für die Patientinnen und Patienten nachhaltig zu lösen. Der Ansatz des Gesundheitsministers sei zwar richtig und die Problemlage endlich erkannt, jedoch genüge dieses zaghafte Vorgehen nach Jahren der sich zuspitzenden Versorgungslage heute nicht mehr.

Notwendigkeit von Maßnahmen

Laut BPI braucht es verschiedene wirksame Maßnahmen, die den seit langem überbordenden Kostendruck in der gesamten Grundversorgung senken und große Investitionen in den Standort und in die Liefersicherheit ermöglichen. Pharmazeutische Unternehmen können unter den derzeitigen Bedingungen nicht in Deutschland wirtschaftlich produzieren. Der BPI fordert daher schnelles und umfassendes Handeln seitens der Politik.

Forderungen des BPI

Der BPI fordert insbesondere, die Standortförderung bei den Rabattverträgen nicht nur auf Antibiotika zu begrenzen. Versorgungsengpässe aufgrund weniger Anbieter gibt es auch bei vielen anderen generischen Arzneimitteltherapien wie beispielsweise den Onkologika. Der BPI verweist auf den „4-3-1-Vorschlag“, die Rabattverträge anzupassen, um mindestens vier Anbieter im Markt zu haben, von denen drei Zuschläge erhalten und von denen mindestens einer am Standort Europa produziert. Versorgungskritische Arzneimittel sollten hierbei gänzlich ausgenommen sein.

Zusätzliche Lager- oder Meldepflichten hält der BPI-Hauptgeschäftsführer dagegen nicht für sinnvoll. Eine Erweiterung der bereits bestehenden Regelungen könne die schwierige Lieferengpasssituation nicht verbessern und den zusätzlichen Aufwand nicht rechtfertigen. Aus seiner Sicht hilft nur eine schnelle Kombitherapie aus Preisdrucksenkern, Standortförderern und Bürokratieblockern.

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