Am Samstagabend wird im Landestheater Coburg eine Abschiedsgala gefeiert, bevor das klassizistische Gebäude generalsaniert wird. Die Arbeiten werden mehrere Jahre dauern und sollen rund 360 Millionen Euro kosten.

Abschied für mehrere Jahre

Das Große Haus des Landestheaters Coburg wird am Samstag (13. Mai) mit der Gala „Finale Glorioso“ und einer anschließenden Abschiedsparty für mehrere Jahre geschlossen, wie das Landestheater mitteilte. Wann genau die lange geplante Sanierung des Hauses startet, ist jedoch noch unklar.

Fast 200-jährige Geschichte

Das Landestheater Coburg hat eine fast 200-jährige Geschichte. Das klassizistische Gebäude wurde 1840 fertiggestellt, als Coburg Teil des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha war. Rund 480 Menschen finden in dem prachtvollen, hufeisenförmigen Zuschauerraum Platz. Neben Schauspielaufführungen werden dort auch Opern, Operetten und Ballett gezeigt.

Generalsanierung notwendig

Zuletzt renoviert wurde das Große Haus des Landestheaters vor gut 50 Jahren. Schon seit einigen Jahren steht fest, dass eine Generalsanierung nötig ist. Ende April 2023 hatte der Coburger Stadtrat einer Finanzierungsvereinbarung zwischen Stadt und Freistaat Bayern zugestimmt, der Eigentümer des Spielhauses ist. Die Bayerische Staatsbauverwaltung kalkuliere derzeit mit Gesamtbaukosten von 360 Millionen Euro, teilte die Stadt Coburg mit. Davon entfielen 228 Millionen Euro auf die Generalsanierung des Großen Hauses, der Rest unter anderem auf Um- und Neubauten von Werkstätten, Magazin-, Verwaltungs- und Betriebsgebäuden.

Planungsphase steht noch bevor

Die genannte Summe sei eine sehr grobe Schätzung, betonte ein Sprecher der Stadt Coburg. Die Planungsphase stehe noch bevor, der Stadtrat könne die Pläne im weiteren Verlauf noch ablehnen. Voraussichtlich übernimmt die Stadt ein Drittel der Baukosten, der Freistaat zwei Drittel. Wann mit den Arbeiten begonnen werden kann und wie lange diese dauern, sei noch offen, sagte der Sprecher.

Zukunft des Theaters ungewiss

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) hatte in diesem Zusammenhang auch einen möglichen Bürgerentscheid ins Gespräch gebracht. Sollten die Sanierungspläne eines Tages gestoppt werden, könnte der jetzt zu feiernde Abschied also gar ein Abschied für immer sein vom Theaterbetrieb auf der geschichtsträchtigen Bühne.

Ersatzspielstätte im Bau

Neben dem Großen Haus sind noch ein halbes Dutzend weitere Coburger Bühnen Teil des Landestheaters. Als Ersatzspielstätte wird derzeit das Globe-Theater auf dem ehemaligen Gelände eines Güterbahnhofs im Süden Coburgs gebaut. Auch dort werden rund 500 Zuschauer Platz finden. Im Oktober 2023 soll es eröffnen. Der Rundbau des Globe-Theaters erinnert an britische Spielhäuser wie das 1599 erbaute Londoner Globe Theatre, das mit Inszenierungen der Stücke William Shakespeares weltberühmt wurde.

Fazit

Die Stadt Coburg fühlt sich verpflichtet, das Landestheater Coburg zu erhalten und zu sanieren. Die Zukunft des Theaters bleibt jedoch ungewiss, da die Sanierungspläne noch nicht endgültig beschlossen sind und ein Bürgerentscheid möglich ist. Als Ersatz wird das Globe-Theater gebaut, das im Oktober 2023 eröffnet werden soll.

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