Deutschlandtakt soll Bahnfahren komfortabler machen
Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert eine ambitioniertere Planung des regionalen Bahnverkehrs in Niedersachsen für den Deutschlandtakt. Das Verkehrsministerium solle deutlich mehr Verbindungen, reaktivierte Strecken und neue Haltestellen in die Planung einbringen als bislang vorgesehen sind, um die Ziele zur Verkehrswende zu erreichen.
Kritik an bisheriger Planung
Malte Diehl, Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen von Pro Bahn, bemängelte, dass Niedersachsen bislang sehr vorsichtig vorgegangen sei und einen Kurswechsel bei der Planung einschlagen müsse. Im letzten Entwurf habe das Land nur dort zusätzliche Verbindungen für den Deutschlandtakt angemeldet, wo auch die Finanzierung mit Bundesmitteln gesichert gewesen sei.
Ministerium widerspricht Kritik
Das Verkehrsministerium widersprach der Kritik und teilte mit, dass der dritte Entwurf bereits häufigere Verbindungen, kürzere Umsteigezeiten und deutliche Reisezeitverkürzungen vorsehe. Im neuen, vierten Entwurf sollen Zug-Takte auch auf weiteren Linien verdichtet und weitere Verbindungen eingeführt werden. Konkrete Maßnahmen könnten jedoch noch nicht mitgeteilt werden, da das Ministerium zurzeit Gespräche mit den Aufgabenträgern führe.
Ziele des Deutschlandtakts
Mit dem Deutschlandtakt soll unter anderem der Fernverkehr zwischen Metropolregionen enger getaktet werden. Die Länder sind aufgefordert, auch ihre Vorstellungen für einen auf den Deutschlandtakt abgestimmten Regionalverkehr in die Planungen einzubringen. In Kürze soll der Plan mit einem vierten Entwurf fortgeschrieben werden. Auf Basis dieser Planung wird auch über den Ausbaubedarf entschieden.
Leitlinien für Bedarfsplanung
Pro Bahn hat eine Liste mit Leitlinien vorgelegt, an der sich die Bedarfsplanung des Regionalverkehrs in Niedersachsen für den Deutschlandtakt richten sollte. Mehr Züge im Halbstundentakt und die Integration landesbedeutsamer Buslinien sind nur einige der Forderungen des Fahrgastverbandes. Die Landesregierung müsse viel mehr zusätzliche Verbindungen und Angebote im Regionalverkehr einplanen, wenn sie ihr eigenes Ziel – die Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 im Nahverkehr – erreichen wolle.