Nach fünf Tagen Gewalt mit dutzenden Toten kehrt im Gazastreifen und den angrenzenden israelischen Gebieten vorerst wieder Ruhe ein. Am Wochenende trat zwischen Israel und den Palästinensern eine von Ägypten vermittelte Feuerpause in Kraft, die trotz eines Zwischenfalls am Sonntag weitgehend hielt.
Feuerpause und Auswirkungen
Im Gazastreifen feierten Menschen auf den Straßen, Israel hob die Ausgangsbeschränkungen auf und öffnete zwei seiner Grenzübergänge zu dem von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Küstengebiet. Am Sonntag landete der israelischen Armee zufolge eine aus dem Gazastreifen abgeschossene Rakete auf „freiem Feld“ im Süden des Landes. Israel antwortete demnach mit Artilleriefeuer auf zwei militärische Stellungen im Norden des Gazastreifens. Die Miliz Islamischer Dschihad sprach von einem „technischen Fehler“ – und bekannte sich erneut zu der Feuerpause.
Verlauf der Gewalt
Die Gewalt zwischen den Konfliktparteien war am Dienstag mit Angriffen der israelischen Armee auf Mitglieder des Islamischen Dschihad erneut aufgeflammt. 35 Menschen wurden seither getötet – 34 Palästinenser, darunter sechs Anführer des Islamischen Dschihad – und eine Israelin. Auf Initiative Ägyptens einigten sich beide Seiten am Samstag schließlich auf eine Waffenruhe.
Reaktionen und Folgen
Die USA und die Bundesregierung begrüßten die Feuerpause und riefen zur Einhaltung auf. Ziel müsse „ein dauerhafter Frieden zwischen Israelis und Palästinensern bleiben, der allen ein Leben in Sicherheit und Würde ermöglicht“. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden bei den Angriffen in den vergangenen Tagen im Gazastreifen mehr als 50 Gebäude zerstört, rund 950 Menschen verloren ihr Zuhause. Ärzten zufolge wurden bei der mehrtägigen Gewalt im Gazastreifen 190 und in Israel 30 Menschen verletzt.
Ausgangsbeschränkungen aufgehoben und Grenzübergänge geöffnet
Israel hob am Sonntag die Ausgangsbeschränkungen für die Bewohner von Gebieten nahe des Gazastreifens auf. Zudem wurden zwei Grenzübergänge zum Gazastreifen geöffnet, was die Lieferung von Medikamenten, Lebensmitteln und Benzin in das verarmte Gebiet möglich machte.
Verbale Drohungen auf beiden Seiten
Die verbalen Drohungen auf beiden Seiten gingen unterdessen weiter. „Israels Feinde in Gaza und darüber hinaus wissen, dass wir sie jederzeit kriegen können und werden – auch wenn sie versuchen sich zu verstecken“, warnte Israels Ministerpräsident.