Appetit auf Wildfleisch
In Deutschland wird seit Jahren weniger Fleisch gegessen, aber bei Rehrücken, Hirschgulasch und Co. greifen die Verbraucher gerne zu. Dazu trägt auch das stabile Preisniveau bei. Der Trend zu gesunden Lebensmitteln aus der Region sorgt nach Angaben des Jagdverbandes für eine große Nachfrage nach Wildfleisch. Das Fleisch von Schwarzwild, Reh-, Rot- und Damwild ist mittlerweile nicht mehr nur als klassischer Festtagsbraten beliebt, sondern praktisch ganzjährig und auch für die leichte Sommerküche.
Stabile Preise
Anders als bei vielen anderen Lebensmitteln zeigen sich die Preise für Wildfleisch relativ stabil. Das liegt auch daran, dass hohe Produktionskosten wie in der Landwirtschaft, etwa durch massiv gestiegene Energie- und Futtermittelpreise, bei der Jagd kein Thema sind.
Nachfrage beim Jäger-Nachwuchs
Auch beim Jäger-Nachwuchs macht sich die gestiegene Nachfrage bemerkbar. Bei einer Befragung, an der sich 2021 rund 6500 Jungjäger beteiligten, lag der Beweggrund „Ich esse gerne Wild“ als Motivation für die Jagdausbildung mit 51 Prozent Zustimmung auf dem dritten Platz.
Verbrauchertipps
Die Wildbretmenge ist zuletzt gestiegen: 2021/22 lag das Wildbretaufkommen in Deutschland bei 30.368 Tonnen, nach 28.923 Tonnen im vorangegangenen Jagdjahr 2020/21. Rund ein Drittel der in Deutschland verzehrten Menge komme allerdings aus dem Ausland und nicht aus heimischen Wäldern. Wer wirklich sichergehen wolle, heimisches Wildfleisch zu bekommen, sollte sich an Förster, Jäger oder lokale Metzger wenden oder auf dem Markt einkaufen. Echtes Wildbret sei ein hochwertiges und ursprüngliches Lebensmittel mit kurzen Transportwegen aus der Region – somit sei es eher unwahrscheinlich, dass es in großen Mengen beim Discounter angeboten werde. Diese müssten Liefer- und Verkaufsmengen planen und kalkulieren können, was bei dem starken Schwankungen unterworfenen regionalen Wildbretangebot schwierig sei. Die verfügbare Menge hänge von Faktoren wie dem Wetter und dem Nahrungsangebot für die Tiere ab. „Wald, Feld und Wiese – das ist eben kein Supermarkt“, so der Sprecher.
