Neue Soldaten entsendet

Nach den schweren Ausschreitungen im Kosovo verstärkt die Nato ihre Truppenpräsenz vor Ort. Generalsekretär Jens Stoltenberg gab bekannt, dass 700 weitere Soldaten aus der Einsatzreserve für den westlichen Balkan entsendet werden. Zusätzlich wird ein weiteres Bataillon mit Reservekräften in höhere Einsatzbereitschaft versetzt.

Unruhen im Norden des Landes

Am Montag kam es im serbisch bevölkerten Norden des Kosovos zu schweren Ausschreitungen. Militante Serben griffen in der Ortschaft Zvecan KFOR-Truppen mit Brandsätzen und Steinen an. 30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben wurden verletzt. Die Serben im Nord-Kosovo protestieren seit Tagen gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister in drei Gemeinden.

Kosovo-Konflikt

Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt, was Serbien bis heute nicht anerkennt. Die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz wird gefordert. Die Gewalttaten gegen Bürger, Medien, Strafverfolgungsbehörden und die KFOR-Truppen sind laut EU-Außenbeauftragtem Josep Borrell absolut inakzeptabel und führen zu einer gefährlichen Situation.

Deeskalation gefordert

Beide Parteien müssten unverzüglich alles dafür tun, um zu deeskalieren und wieder für Ruhe zu sorgen. EU-Vertreter und die Außenministerien von fünf westlichen Ländern, darunter Deutschland, hatten bereits den Einsatz der Kosovo-Polizei am Freitag in Zvecan verurteilt. Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti machte das Nachbarland Serbien für die Unruhen verantwortlich und forderte die kosovarischen Behörden auf, die Polizeieinsätze im Norden des Landes einzustellen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert