Im Mai 2021 ist die Arbeitslosigkeit in Thüringen im Vergleich zum Vormonat um 1700 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 5,8 Prozent, was 63.100 Frauen und Männer ohne Job entspricht. Allerdings sind die Arbeitsmarktexperten nicht allzu optimistisch für die nahe Zukunft.

Gründe für die angespannte Lage

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens, führt die angespannte Lage auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen verschlechtere sich die Auftragslage im Bauhauptgewerbe aufgrund gestiegener Materialpreise. Zum anderen lasse die Inflation den privaten Konsum sinken. Auch die Unruhe im Energiemarkt mache den Unternehmen zu schaffen. All das zeige sich in den geringeren Stellenmeldungen.

Ausblick für den Arbeitsmarkt

Die meisten Wirtschaftszweige blieben von einer spürbaren konjunkturellen Erholung unberührt oder gingen sogar zurück. Daher gehen die Arbeitsmarktexperten derzeit nicht von einer spürbaren Erholung in den kommenden Monaten aus. Insbesondere für gering qualifizierte Menschen werde es immer schwerer, die Arbeitslosigkeit zu beenden.

Ausbildungsmarkt

Auf dem Ausbildungsmarkt klafft dagegen die Schere in die andere Richtung. Im Mai standen den 3200 Jugendlichen, die noch eine Ausbildung suchen, 7300 offene Stellen über alle Branchen hinweg gegenüber. In drei Monaten beginnt bereits das neue Ausbildungsjahr.

Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern

Ein großer Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer, die in den nächsten Wochen ihre Integrationskurse beenden, wird voraussichtlich länger in Deutschland bleiben. Oft sei für sie gerade bei qualifizierten Tätigkeiten noch eine berufsbezogene Sprachförderung erforderlich. Von den insgesamt rund 87.000 Erwerbsfähigen, die im Mai in Thüringen Grundsicherung erhielten, kamen 14.600 aus der Ukraine.

Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten

Im Vergleich zum April ist die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Mai um 800 zurückgegangen. Im Vergleich zum Mai 2020 stieg sie jedoch um 11.300. Rund 100 mehr als im Vormonat und 13.500 mehr als vor einem Jahr kamen aus der Ukraine.

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