Die EU hat beschlossen, strengere Kontrollen zur Verhinderung umweltschädlicher Überfischung einzuführen. Die neuen Vorgaben sehen vor, dass rund 70 Prozent der geltenden Vorschriften für die Kontrolle von Fischereifahrzeugen aktualisiert werden, um die Fischerei in der EU nachhaltiger zu gestalten.
Videoüberwachung und satellitengestützte Überwachung
Um die Einhaltung der Vorgaben besser kontrollieren zu können, sollen künftig mehr Videoüberwachung auf Schiffen und satellitengestützte Überwachung eingesetzt werden. Schiffe, die länger als 18 Meter sind und bei denen das Risiko besteht, dass sie sich nicht an die Anlandepflicht halten, sollen per Videoüberwachung kontrolliert werden können. Alle Schiffe werden künftig über ein satellitengestütztes System überwacht, um den Standort, den Kurs und die Geschwindigkeit von Schiffen zu überwachen.
Strafen bei Verstoß gegen Schutzmaßnahmen
Wer gegen die Schutzmaßnahmen verstößt, muss mit Strafen rechnen, die mindestens doppelt so hoch sind wie der Durchschnittswert der gefangenen Fische. Die Umweltschutzorganisation WWF sieht Licht und Schatten bei den neuen Regeln. Ob die neuen Vorgaben aber auch streng genug umgesetzt werden, müsse sich in der Praxis zeigen.
Beifang und Anlandepflicht
Ein Problem besteht bei Beifang: Fischer haben oft nicht nur das im Netz, was sie tatsächlich fangen wollen. Damit der Beifang begrenzt und nicht massenhaft tot oder schwer verletzt zurück ins Meer geworfen wird, muss er in vielen Fällen mit an Land gebracht werden. Die sogenannte Anlandepflicht soll durch die neuen Regeln besser kontrolliert werden. Denn ob sich Fischer daran halten, ist auf offenem Meer bislang schwer zu überwachen.
Umsetzung der neuen Regeln
Die neuen Regeln müssen noch formell von Parlament und EU-Staaten abgesegnet werden. Die Umweltschützer fordern schon lange, dass von zahlreichen Beständen weniger Tiere gefangen und Kontrollen verschärft werden. Ob die neuen Vorgaben aber auch streng genug umgesetzt werden, muss sich in der Praxis zeigen.