Das Nordharzer Städtebundtheater, welches in Zukunft unter dem Namen Harztheater bekannt sein wird, befindet sich in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Laut Geschäftsführer Christian Fischer wird die Unterfinanzierung der Kultur nach dem Corona-Tal sichtbar. Für das Jahr 2022 hat sich ein Defizit von etwa zwei Millionen Euro angesammelt, da die Zuweisungen des Landes Sachsen-Anhalt aufgrund von Tarifsteigerungen, Inflation und hohen Energiekosten nicht mehr ausreichen.
Defizit und Stellenkürzungen
Wenn das Land Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren nicht mehr finanzielle Unterstützung bereitstellt, könnten 35 Planstellen, darunter auch das Orchester, gestrichen werden, so Fischer. Die Trägerkommunen Landkreis Harz, Halberstadt und Quedlinburg sind nicht bereit, Defizite auszugleichen. Das Land finanziert das Harztheater zu 50 Prozent, während die restlichen Kosten von den Kommunen getragen werden.
Änderungen in der Rechtsträgerschaft
Bisher arbeitet das Theater in Form eines Zweckverbandes in Rechtsträgerschaft der Städte Halberstadt, Stadt Quedlinburg und des Landkreises Harz. Der Zweckverband wird zum Jahresende 2023 aufgelöst und eine gemeinnützige GmbH soll die Sparten und Beschäftigten des Theaters übernehmen. Die genauen Konditionen sind jedoch noch unklar.
Gewerkschaftliche Bedenken
Gewerkschaften warnen vor den Folgen einer Unterfinanzierung. Das Nordharzer Städtebundtheater ist ein Dreispartenhaus mit Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Es hat feste Häuser in Halberstadt und Quedlinburg und bespielt zudem diverse Orte im Landkreis Harz. Zum Theater gehören die Harzer Sinfoniker.