Die Commerzbank hat auf ihrer Hauptversammlung am Mittwoch den ehemaligen Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann als neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats vorgeschlagen. Weidmann soll damit der vierte Aufsichtsratschef der Bank in den letzten drei Jahren werden. Die Wahl gilt als sicher, da der Bund als größter Einzelaktionär des Instituts die Mehrheit der Stimmen hat.

Weidmann kennt die Commerzbank aus schwierigen Zeiten, als er während der Finanzkrise 2008/2009 als Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Finanzpolitik im Kanzleramt Rettungspakete für strauchelnde Banken schnürte. Als bisher jüngster Bundesbank-Präsident aller Zeiten warnte Weidmann stets vor einer ausufernden Geldpolitik. Ende 2021 trat er als Bundesbank-Präsident zurück und stellt nun die Weichen für einen beruflichen Wechsel.

Die Commerzbank konnte im vergangenen Jahr den höchsten Jahresgewinn seit 2007 verbuchen und plant, den Überschuss im laufenden Jahr weiter zu steigern. Allerdings ist die Sanierung der Bank noch nicht abgeschlossen und es gibt Herausforderungen wie die polnische Tochter mBank und die Profitabilität.

Der scheidende Aufsichtsratschef Helmut Gottschalk hatte im November öffentlich gemacht, dass er aus Altersgründen nicht mehr antreten wird und in Abstimmung mit dem Bundesfinanzministerium Weidmann als seinen Nachfolger vorschlägt. Gottschalk hatte den Aufsichtsratsvorsitz im April 2021 vom erkrankten Hans-Jörg Vetter übernommen, der wiederum auf Stefan Schmittmann folgte, der nach Kritik des US-Finanzinvestors Cerberus zurücktrat.

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