In Indien gibt es ein Problem mit streunenden Hunden, die oft Menschen angreifen – manchmal sogar tödlich. Doch was soll man tun, wenn es viele streunende Hunde gibt und es gleichzeitig viel Mitgefühl mit den Tieren in der Gesellschaft gibt?

Horrorfilm-ähnliche Angriffe

Es gibt immer wieder Berichte über Angriffe von Straßenhunden auf Menschen in Indien. Ein besonders tragischer Fall ereignete sich im März in der Stadt Hyderabad, als Hunde ein Kind auf einem Parkplatz angriffen und es später starb. Ähnliche Vorfälle werden alle paar Tage in den Medien berichtet.

Tipps zum Schutz vor Angriffen

Angesichts der vielen Angriffe gibt es in Indien Ratgeber-Artikel, wie man sich vor streunenden Hunden schützen kann. Die „Hindustan Times“ gab kürzlich fünf Tipps, darunter direkten Augenkontakt vermeiden, Abstand halten und nicht wegrennen.

Koexistenz von Menschen und Tieren

Die indische Verfassung betont eigentlich die Koexistenz von Menschen und anderen Lebewesen sowie das Mitgefühl mit ihnen. Auf den Straßen indischer Städte sieht man regelmäßig streunende Hunde, Katzen, Kühe und Affen.

Sterilisierungsprogramm umstritten

Die vielen Angriffe von Straßenhunden haben jedoch dazu geführt, dass das staatliche Sterilisierungsprogramm für die Tiere kritisiert wird. Einige fordern sogar das gezielte Töten der Hunde, um das Problem in den Griff zu bekommen. Befürworter des Tötens argumentieren, dass dies nicht brutal ablaufe und auch in den USA praktiziert werde. Ein Hund brauche einen Besitzer, der sich um ihn kümmere. Sei dies nicht der Fall, müsse er in eine Auffangeinrichtung. Letztes Jahr wurde der Antrag des Bundesstaates Kerala, gewisse Hunde töten zu dürfen, vom Höchsten Gericht abgelehnt.

Zahl der Hundebisse hoch

Einige Experten wie Ramanath Jha von der Denkfabrik Observer Research Foundation in Neu Delhi argumentieren, dass das staatliche Hundesterilisierungsprogramm bislang sein Ziel verfehlt habe, die Zahl der Straßenhunde zu reduzieren. Die Kosten für das Programm seien hoch und es sei zu wenig Geld da. Vorwiegend Nichtregierungsorganisationen führen das Programm aus, bei dem Straßenhunde sterilisiert und gegen Tollwut geimpft werden. Jha zufolge gibt es in Indien jährlich mehr als 1,9 Millionen Hundebisse.

Leben gefährlich und schwierig

Jha schreibt auf der Website seiner Organisation: „Es gibt die ganze Zeit Nachrichten aus vielen Städten über Todesfälle, Bisse und bösartige Straßenhunde. Das macht das Leben gefährlich und schwierig – besonders für Kinder und die Alten.“

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