Die USA haben Russland und China aufgefordert, Gespräche über Atomwaffenkontrolle zu führen. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, betonte bei einer Konferenz in Washington, dass die USA Gespräche mit Russland über eine Nachfolge des Atomwaffen-Kontrollvertrags New Start suchen. Der Vertrag läuft 2026 aus. Sullivan erklärte, dass die USA bereit seien, mit Russland über den Umgang mit nuklearen Risiken zu sprechen, ohne auf die Lösung bilateraler Differenzen zu warten.
China wird immer wichtiger
Sullivan betonte auch, dass China in der Frage der Rüstungskontrolle immer wichtiger werde. Bis 2035 könnte China bis zu 1500 atomare Sprengköpfe besitzen, was eine der größten nuklearen Aufrüstungen in Friedenszeiten der Geschichte wäre. Dies würde bedeuten, dass die USA erstmals in ihrer Geschichte mit zwei Ländern konfrontiert wären, die ähnlich große Atomwaffenarsenale wie die Vereinigten Staaten besitzen. Sullivan erklärte, dass die USA bereit seien, Rüstungskontrollgespräche mit China „ohne Vorbedingungen“ zu führen.
Auswirkungen auf mögliche Vereinbarungen mit Russland
Ein US-Regierungsvertreter erklärte gegenüber Journalisten, dass mögliche Vereinbarungen mit China Auswirkungen „auf unsere Fähigkeit, zu einer Art Vereinbarung mit den Russen zu kommen“ haben könnten. New Start ist der letzte verbliebene Atomwaffen-Kontrollvertrag zwischen Russland und den USA. In dem 2010 unterzeichneten Vertrag verpflichten sich Washington und Moskau dazu, ihre atomaren Sprengköpfe jeweils auf maximal 1550 zu begrenzen. Moskau hatte das Abkommen im Februar als Reaktion auf die Unterstützung des Westens für die Ukraine im russischen Angriffskrieg ausgesetzt. Russland kündigte jedoch an, die Verpflichtungen aus dem Abkommen bis zu dessen Auslaufen am 5. Februar 2026 einzuhalten. Sullivan betonte, dass die USA sich an die Vorgaben von New Start halten würden, „solange Russland es tut“.