Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Kernforderungen für die anstehende Tarifrunde vorgestellt. Die Gewerkschaft fordert eine deutliche Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Eisenbahner. Die Forderungen umfassen fünf Bereiche, darunter Netzbetrieb, Netzinstandhaltung, Fahrzeuginstandhaltung, Zugpersonal und Azubis.
Zu den Forderungen der GDL gehört eine allgemeine Entgelterhöhung von mindestens 555 Euro, eine deutliche Erhöhung für Azubis sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent. Außerdem fordert die Gewerkschaft eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden ohne Lohnkürzungen. Steuerfreie Inflationszahlungen von 3000 Euro an alle Beschäftigten ohne Berücksichtigung von Teilzeit oder Vollzeit sind ebenfalls Teil der Forderungen. Die Gewerkschaft fordert außerdem einen Arbeitgeberanteil von fünf Prozent für die betriebliche Altersvorsorge und die Einführung einer Fünf-Schichten-Woche für Beschäftigte im Schichtdienst.
Der auszuhandelnde Tarifvertrag soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Derzeit laufen noch die Tarifverhandlungen zwischen der Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Tarifverträge mit der GDL laufen noch bis Ende Oktober dieses Jahres. EVG und GDL verhandeln teils für dieselben Berufsgruppen. Nach dem Tarifeinheitsgesetz, das bei der Bahn seit Anfang 2021 umgesetzt wird, gelten pro Betrieb nur die Tarifverträge einer Gewerkschaft. Laut Bahninfos zur Tarifrunde 2023 galten zuletzt in 282 der 300 Betriebe bei der Bahn die Verträge der EVG und in 18 Betrieben die der GDL.