Am 07.06.2023 veröffentlichte die Berliner Morgenpost einen Kommentar von Christian Kerl zum Kachowka-Staudamm im Ukrainekrieg.
Kriegsverbrechen erreichen neue Dimension ziviler Schäden
Obwohl noch unklar ist, wie der Kachowka-Staudamm zerstört wurde, steht fest, dass mit diesem Kriegsverbrechen eine neue Dimension ziviler Schäden im Ukrainekrieg erreicht wurde. Die Verwüstungen an Häusern, Infrastruktur und Umwelt sind verheerend.
Wiederaufbau als Herkulesaufgabe
Die Ukraine wird die Herkulesaufgabe des Wiederaufbaus niemals allein bewältigen können. Die Kriegsschäden werden auf 500 bis 1000 Milliarden Euro geschätzt. Es wäre nur gerecht, Russland später dafür zur Kasse zu bitten. Doch Putin oder ein Nachfolger wird kaum eine solche militärische Niederlage erleiden, dass er sich auf Reparationszahlungen einlassen müsste.
Internationale Gemeinschaft muss sich an den Kosten beteiligen
Die internationale Gemeinschaft wird sich an den Kosten des Wiederaufbaus beteiligen müssen. Der EU fällt dabei unweigerlich die Führungsrolle zu, schon weil sie die Ukraine als Mitglied aufnehmen will. Es wäre hilfreich, wenn sich das vereinte Europa jetzt deutlicher zu diesem Jahrhundertprojekt des Wiederaufbaus bekennen würde.
EU-Bürger müssen über Lasten informiert werden
Die EU-Bürger müssen wissen, was an Lasten auf sie zukommt. Und die Ukrainer brauchen Zuversicht für ihren Kampf gegen Russland. Es geht um ein Werk für Generationen, aber vorbereitet werden muss es jetzt.
Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Herausforderung reagieren wird.