Überblick
Nicola Sturgeon, die ehemalige Regierungschefin Schottlands und vehementer Brexit-Gegnerin, wurde vorübergehend festgenommen. Die Ermittlungen beziehen sich auf mögliche finanzielle Unregelmäßigkeiten innerhalb ihrer Partei, der Scottish National Party (SNP).
Festnahme und Ermittlungen
Sturgeon wurde am Sonntag von Ermittlern als Verdächtige befragt, nachdem sie im Zuge der Untersuchungen zu den Finanzen der SNP vorübergehend in Gewahrsam genommen wurde. Formelle Anschuldigungen wurden gegen sie bisher nicht erhoben. Die Ermittlungen dauern jedoch weiter an. Sturgeon hatte zuvor ihre Kooperation bei den Untersuchungen zugesichert.
Hintergrund und weitere Verhaftungen
Die Ermittlungen beziehen sich auf eine mögliche Zweckentfremdung von Spenden in Höhe von knapp 667.000 Pfund für die Unabhängigkeitskampagne der SNP. Sturgeon ist bereits die dritte hochrangige Person, die im Rahmen der Untersuchungen verhört wurde. Ihr Ehemann Peter Murrell, der lange Jahre für die Finanzen der SNP verantwortlich war, und SNP-Schatzmeister Colin Beattie wurden bereits im April vernommen.
Politische Auswirkungen
Sturgeons Festnahme ist ein schwerer Schlag für die SNP. Der neue Partei- und Regierungschef Humza Yousaf hat versucht, den Fokus wieder auf Politik und Visionen der Partei zu richten. Sturgeon hatte im Februar nach mehr als acht Jahren überraschend ihren Rücktritt angekündigt, bevor die Vorwürfe gegen ihren Ehemann laut wurden. Sie bleibt jedoch weiterhin Abgeordnete für den Wahlkreis Glasgow Southside.
