Weniger Besucher, abgesagte Festivals
Die Konzertbranche in Sachsen-Anhalt leidet auch nach dem Ende der Corona-Pandemie unter einem Publikumsschwund. Veranstalter melden rückläufige Ticketverkäufe und einige Festivals wurden sogar ganz abgesagt. Die Gründe dafür sind vielfältig: gestiegene Kosten, ein zeitweiliges Überangebot an Events und die Gewöhnung der Menschen daran, sich während der Pandemie auf dem Sofa zu entspannen.
Publikum bleibt lieber zu Hause
„Viele haben sich nach den drei Jahren zu Hause eingerichtet“, sagte Rüdiger Sachse, Geschäftsführer der Konzertagentur Känguruh Production aus Halle. Die Gemengelage hat bereits Löcher in die Veranstaltungskalender gerissen. Das Love-Sea-Festival in Kelbra (Mansfeld-Südharz) fand zwar statt, wurde für das kommende Jahr jedoch gestrichen. Ähnlich war das Bild in Barnstädt (Saalekreis), wo zum Holi-Festival nur 100 Gäste kamen – zur Enttäuschung des Veranstalters.
Große Musikfestivals sind weniger betroffen
Große Musikfestivals hingegen leiden weniger unter dem Publikumsschwund. Auf die Halbinsel Ferropolis bei Gräfenhainichen zog es in diesem Sommer sogar mehr Menschen als im Vorjahr. „Wir sehen zunehmend einen Megastar-Markt. Große Shows funktionieren sehr gut, während kleinere Veranstaltungen in Bedrängnis geraten“, sagte Johannes Everke, Geschäftsführer des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung