Militärexperte fordert digitale Gegenangriffe gegen Cyberkriminelle

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Marcus Faber aus Sachsen-Anhalt hat einen Strategiewechsel im Umgang mit anhaltenden Cyberangriffen auf deutsche Ziele gefordert. In einem Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung sprach sich Faber für sogenannte „Hackbacks“ aus, also digitale Gegenangriffe des Staates zur Bekämpfung von Cyberkriminellen. Ziel sei es, die Infrastruktur der Angreifer zu schädigen und sie auszuschalten. Faber betonte, dass Staaten wie die USA und Israel bereits solche Maßnahmen ergreifen und betonte, dass Experten sich einig seien, dass dies sinnvoll sei.

Hintergrund für Fabers Forderung sind die zunehmenden Cyberangriffe auf Ziele in Deutschland und insbesondere in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2022 erreichten die Sicherheitsbehörden in Sachsen-Anhalt einen neuen Höchststand von fast 7.300 registrierten Cyberangriffen, darunter Ausspähattacken, Datenmanipulation, Computerbetrug und -sabotage. Im Vergleich dazu gab es 2018 nur halb so viele Fälle. Auch für das Jahr 2023 wird ein weiterer Anstieg der Cyberangriffe erwartet. Das Innenministerium in Magdeburg warnt davor, dass Behörden, Unternehmen, Infrastruktur und Privatpersonen gleichermaßen von den Angriffen betroffen sind.

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