Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un plant laut US-Angaben ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, um über Waffenlieferungen nach Russland zu verhandeln.
Gemäß der Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Adrienne Watson, schreiten die Verhandlungen über Waffenlieferungen zwischen Russland und Nordkorea voran. Kim strebt an, dass diese Gespräche fortgesetzt werden und einen diplomatischen Austausch auf höchster Ebene in Russland beinhalten.
Die Ukraine führt seit Juni eine Gegenoffensive gegen die russische Invasion, die von Putin als „gescheitert“ bezeichnet wurde. Dennoch bemüht sich Moskau intensiv um eine Stärkung der eigenen Truppen durch mehr militärische Ausrüstung.
Laut Informationen der „New York Times“ plant Kim, Putin im September in Wladiwostok zu treffen. Dabei könnte er mit dem Zug in die Hafenstadt im Fernen Osten Russlands reisen, die nicht allzu weit von Nordkorea entfernt ist. Bereits im Jahr 2019 hatten sich Kim und Putin in Wladiwostok getroffen.
Gemäß der „New York Times“ möchte Putin Granaten und Panzerabwehrraketen von Nordkorea erhalten. Kim hingegen interessiert sich für moderne Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb sowie um Lebensmittelhilfen für die Bevölkerung.
Das Weiße Haus hatte letzte Woche erklärt, dass Nordkorea und Russland geheime Verhandlungen über mögliche Munitionslieferungen für den Krieg in der Ukraine führen. Insbesondere Artilleriemunition für Moskaus Streitkräfte stehe im Fokus der Gespräche.
Nordkorea hatte trotz Dementis im vergangenen Jahr Infanterieraketen und andere Geschosse an Russland für den Einsatz der Söldnertruppe Wagner geliefert.
Die USA rufen Nordkorea dazu auf, die Verhandlungen mit Russland einzustellen und sich an ihre öffentliche Zusage zu halten, Russland keine Waffen zu liefern.
Russland und Nordkorea hatten Mitte August angekündigt, ihre Zusammenarbeit auszubauen und insbesondere im Verteidigungsbereich enger zu kooperieren. Russland ist eines der wenigen Länder, die Kontakt zu Nordkorea halten. Nordkorea hat von Anfang an die russische Offensive in der Ukraine unterstützt.
Laut Watson reiste der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu kürzlich nach Nordkorea, um zusätzliche Munition für den Ukraine-Krieg zu beschaffen.
Die Vereinten Nationen, die USA, Großbritannien, Südkorea und Japan haben letzte Woche erklärt, dass jede Vereinbarung über eine engere Kooperation zwischen Russland und Nordkorea die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats über das Verbot von Waffengeschäften mit Pjöngjang verletzt. Diese Resolutionen wurden von Moskau selbst unterstützt.
