Zunahme von schweren Fällen bei extremer Hitze

Die Auswirkungen von extremen Temperaturen auf die Gesundheit sind spürbar. Laut Tim Pottel, Geschäftsführender Oberarzt der Zentralen Notaufnahme am Uniklinikum Halle, nehmen schwere Fälle wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und akute Nierenschäden zu. Auch hitzebedingte Kreislauf- oder Bewusstseinsstörungen sind häufiger.

Erhöhte Sterblichkeitsrate und vulnerable Gruppen

Die Sterblichkeitsrate steigt insgesamt, besonders betroffen sind Menschen ab 65 Jahren sowie Kinder, Schwangere und chronisch Kranke. Laut einer internationalen Forschergruppe gab es 2023 in Europa etwa 47.000 Hitzetote, in Deutschland schätzungsweise 6.400. In Sachsen-Anhalt wurden zwischen 2000 und 2022 rund 2.500 Hitzetote verzeichnet.

Forderung nach Präventionskultur und Klimaanpassung

Die Ärztekammer fordert eine schnellere Entwicklung einer Präventionskultur, die auf Eigenverantwortung setzt. Auch Kommunen sollten sich besser auf den Klimawandel vorbereiten. Das Landesklimaschutzministerium verweist auf das Förderprogramm „Klima III“, das mit 35 Millionen Euro aus EU-Mitteln Kommunen bei Klimaanpassungsmaßnahmen unterstützt.

Ein übergeordnetes Landeskonzept für Hitzeschutz ist laut Landesgesundheitsministerium nicht geplant. Stattdessen sollen Kommunen individuelle Konzepte umsetzen, um effizient auf lokale Gegebenheiten reagieren zu können.

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