Proteste in Israel

Der Fund von sechs toten Geiseln im Süden des Gazastreifens hat in Israel für Empörung gesorgt. Die Kritik an der Regierung von Benjamin Netanjahu nimmt zu, während die Proteste gegen seine Politik intensiver werden.

Impfkampagne gegen Poliovirus

Parallel zu den Spannungen in Israel hat im Gazastreifen eine umfassende Impfkampagne gegen das Poliovirus begonnen. Diese Maßnahme wird als Reaktion auf den ersten Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren in der Region durchgeführt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen in den kommenden Tagen etwa 640.000 Kinder immunisiert werden.

Durchführung der Impfungen

Die Impfaktion wird von lokalen Gesundheitsbehörden sowie den UN-Organisationen Unicef und UNRWA unterstützt. Der Startschuss fiel am Sonntag im zentralen Gazastreifen. Halima Baraka, eine Mutter von vier Kindern, äußerte, dass sie ihre Kinder vor der Krankheit schützen möchte und verwies auf die schwierigen Lebensbedingungen in den Zeltlagern.

Lebensumstände der Bevölkerung

Die Lebenssituation der Binnenflüchtlinge ist angespannt. Baraka berichtete von fehlenden Reinigungsmitteln und unzureichender Ernährung für ihre Kinder. Auch Sally Saidam, die vier ihrer sechs Kinder impfen ließ, sprach von den Herausforderungen, die durch ständige Bombardierungen, Krankheiten und Armut entstehen.

Kampfpausen während der Impfaktion

Um die Impfkampagne zu ermöglichen, plant die israelische Armee zeitlich und örtlich begrenzte Kampfpausen. Netanjahu stellte klar, dass diese Unterbrechungen nicht als traditionelle Waffenruhe zu verstehen seien. Kurz vor Beginn der Impfaktion hatte die israelische Armee den Fund der Geiseln bekanntgegeben.

Kritik an der Regierung

Netanjahu beschuldigte die Hamas, die Bemühungen um eine Waffenruhe zu sabotieren. Kritiker in Israel werfen ihm jedoch vor, selbst die Chancen auf eine Waffenruhe aus innenpolitischen Gründen zu gefährden.

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