Vorschlag für sicheren Abzug

Israel hat einen Vorschlag unterbreitet, der dem Hamas-Führer Yahya Sinwar einen sicheren Abzug aus dem Gazastreifen ermöglichen soll. Dies geschieht im Austausch für die Freilassung der Geiseln, die die Gruppe in ihrer Gewalt hält, sowie für die Aufgabe der Kontrolle über das Gebiet. Ein hochrangiger israelischer Beamter äußerte sich zu diesem Thema und stellte fest, dass die Aussichten auf eine Einigung zwischen den beiden Seiten zunehmend fraglich erscheinen.

Details des Angebots

Gal Hirsch, der israelische Beauftragte für Geiselnahmen, erklärte in einem Interview, dass er bereit sei, Sinwar, seiner Familie und anderen, die ihm folgen möchten, einen sicheren Abzug anzubieten. „Wir wollen die Geiseln zurück. Wir streben eine Entmilitarisierung und Entradikalisierung an – ein neues System, das den Gazastreifen verwaltet“, sagte Hirsch. Er fügte hinzu, dass er das Angebot vor eineinhalb Tagen unterbreitet habe, ohne jedoch die Reaktion darauf zu kommentieren. Zudem betonte er, dass Israel bereit sei, im Rahmen eines möglichen Deals auch Gefangene freizulassen.

Schwierigkeiten bei Verhandlungen

Hirsch beschrieb das Angebot als Teil eines Versuchs, neue Lösungen zu finden, während die Aussichten auf einen Waffenstillstand immer düsterer werden. Die USA, Katar und Ägypten arbeiten an einem neuen Vorschlag für einen Waffenstillstand, jedoch habe Hamas bisher versucht, die Bedingungen zu diktieren, anstatt zu verhandeln. Es bleibt unklar, ob Hamas dem Vorschlag zustimmen würde, Sinwar aus Gaza zu lassen, insbesondere angesichts der israelischen Geschichte von Operationen gegen Militante im Ausland.

Erhöhte Spannungen

Israels Führer sehen Sinwar als Drahtzieher der Angriffe vom 7. Oktober, die den Konflikt zwischen Hamas und Israel auslösten, und als Symbol des palästinensischen bewaffneten Kampfes. Hirsch verglich Sinwar mit Hitler und betonte die Dringlichkeit, die Geiseln zurückzubringen. „Die Uhr tickt, die Geiseln haben keine Zeit“, sagte er.

Reaktion auf Geiselnahmen

Hirsch kündigte zudem eine „München-ähnliche Antwort“ auf die Tötung von sechs israelischen Geiseln im August an. Dies bezieht sich auf die jahrzehntelange Kampagne Israels zur gezielten Tötung, die nach dem Anschlag auf 11 israelische Athleten bei den Olympischen Spielen 1972 in München eingeleitet wurde. „Es wird einen Preis für diese Morde geben“, erklärte Hirsch in Bezug auf die jüngsten Geiselsterben.

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