Änderung der Symbolik
Bis vor kurzem war in der gläsernen Eingangshalle des Auswärtigen Amts eine Prideflagge zu sehen. Am ersten Jahrestag der Terrorattacke der Hamas wurde sie jedoch durch einen großen Aufsteller mit einer gelben Schleife ersetzt. Diese Schleife soll das Engagement für die Freilassung der israelischen Geiseln symbolisieren. Bundeskanzler Olaf Scholz betont erneut: „Die israelischen Geiseln müssen endlich freikommen.“ Dies geschieht unter dem Bild der gelben Schleife vor dem Kanzleramt, begleitet von einem hebräischen Spruch: „Wir teilen euren Schmerz.“
Politik der Bundesregierung
Die deutsche Nahost-Politik wird oft als oberflächlich wahrgenommen. Es werden lediglich Botschaften kommuniziert, während die tatsächlichen politischen Maßnahmen unverändert bleiben. Zum ersten Jahrestag des Terroranschlags der Hamas ist es wichtig, der Opfer, der Geiseln und des Leids der Angehörigen zu gedenken. Das Vorgehen der Bundesregierung wird jedoch als Erinnerungstheater kritisiert, das wenig mit echtem Gedenken zu tun hat.
Kritik an der Vorgehensweise
Die Bundesregierung wird dafür kritisiert, dass sie die Tötung von über 40.000 Palästinensern in Gaza und 2.000 Menschen im Libanon mitgetragen hat. Die diplomatische Strategie, die von Scholz und Annalena Baerbock verfolgt wird, hat bisher nicht dazu beigetragen, die 60 lebenden Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, zu befreien. Stattdessen hat die ständige Bekundung der Unterstützung für Israel dazu geführt, dass Benjamin Netanjahu in seiner Haltung bestärkt wurde. Dieser hat mehrfach deutlich gemacht, dass weder die Befreiung der Geiseln noch ein notwendiger Waffenstillstand in seinem Interesse sind.