Warten auf politische Klarheit

Qualcomm Inc. plant, seine Entscheidung über ein mögliches Übernahmeangebot für Intel Corp. bis nach den US-Präsidentschaftswahlen im November zu verschieben. Dies berichten informierte Quellen. Das Unternehmen mit Sitz in San Diego möchte mehr Klarheit über den neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewinnen, bevor es weitere Schritte unternimmt. Die Unsicherheiten in Bezug auf die Antitrust-Gesetzgebung und die Beziehungen zu China spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Komplexität der Transaktion

Einige Quellen deuten darauf hin, dass Qualcomm möglicherweise bis zur Amtseinführung des neuen Präsidenten im Januar warten könnte, bevor es eine endgültige Entscheidung trifft. Die Komplexität einer möglichen Transaktion mit Intel erfordert sorgfältige Überlegungen. Eine Fusion zwischen Qualcomm und Intel, deren Produkte eine zentrale Rolle im digitalen Alltag spielen – von Smartphones bis hin zu Elektrofahrzeugen – würde voraussichtlich eine intensive Prüfung durch Antitrust-Behörden in den USA und weltweit nach sich ziehen.

Erste Schritte und regulatorische Gespräche

Im September hatte Qualcomm bereits erste Gespräche mit Intel über eine mögliche Übernahme geführt. Zudem wurden informelle Anfragen bei den Antitrust-Behörden in China gestellt, um deren Haltung zu einem potenziellen Deal zu erkunden. Bislang hat Qualcomm jedoch kein Feedback von den chinesischen Behörden erhalten, die auf eine offizielle Angebotsabgabe warten.

Politische Unterstützung und Finanzierung

Intel spielt eine zentrale Rolle im Plan der US-Regierung für eine Wiederbelebung der Chipproduktion im eigenen Land. Daher ist die politische Unterstützung für einen möglichen Deal von großer Bedeutung. Die Biden-Administration hat die Wichtigkeit der Chipproduktion stets im Kontext der nationalen Sicherheit betont. Intel könnte die größte Förderung im Rahmen des Chips and Science Act von 2022 erhalten, sofern das Unternehmen seine Pläne zum Bau neuer Fabriken umsetzt.

Marktanalyse und zukünftige Entwicklungen

Qualcomm hat Gespräche mit US-Regulierungsbehörden geführt und glaubt, dass eine rein amerikanische Fusion mögliche Bedenken zerstreuen könnte. Ein Angebot nach den Wahlen könnte für Qualcomm weitere Vorteile bringen. Intel wird später in diesem Monat seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben. Sollten diese enttäuschend ausfallen, könnte dies den Aktienkurs von Intel negativ beeinflussen und eine Übernahme für Qualcomm günstiger gestalten. Analysten prognostizieren für Intel einen weiteren Nettoverlust von über 1 Milliarde US-Dollar.

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