Einberufung des indischen Botschafters
Am 12. Januar 2025 wurde der indische Hochkommissar Pranay Verma vom bangladeschischen Außenministerium einberufen, um die zunehmenden Spannungen an der Grenze zwischen Indien und Bangladesch zu besprechen. Das Treffen dauerte etwa 45 Minuten und wurde durch Vorwürfe aus Dhaka ausgelöst, dass Indien an fünf Stellen entlang der Grenze Stacheldrahtzäune errichten wolle. Diese Maßnahmen werden als Verletzung bestehender bilateraler Vereinbarungen angesehen.
Besorgnis über Bauvorhaben
Während der Gespräche äußerte der Außenminister Md Jashim Uddin die „tiefe Besorgnis“ Bangladeschs über die angeblichen unautorisierten Bauvorhaben. Er betonte, dass solche Aktivitäten die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärfen könnten. Uddin wies darauf hin, dass die aktuellen Grenzprobleme aus „ungleichen Vereinbarungen“ resultieren, die in früheren Regierungszeiten unterzeichnet wurden, was die Beziehungen kompliziert und zu Missverständnissen entlang der 4.096 Kilometer langen Grenze führt.
Betonung der Zusammenarbeit
Der bangladeschische Außenminister hob hervor, dass die unautorisierten Versuche, Stacheldrahtzäune zu errichten, Spannungen und Unruhen an der Grenze verursacht hätten. In einer Pressemitteilung des Außenministeriums wurde betont, dass der Bau solcher Zäune ohne die erforderliche Genehmigung den Geist der Zusammenarbeit und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern untergräbt. Uddin äußerte die Hoffnung, dass die bevorstehenden Gespräche auf DG-Ebene zwischen der BGB und der BSF die Angelegenheit ausführlich erörtern könnten.
Dialog als Lösung
Bangladesch ist der Ansicht, dass solche Probleme durch konstruktiven Dialog im Einklang mit bestehenden bilateralen Vereinbarungen und in einer Weise gelöst werden sollten, die Frieden und Ruhe an der Grenze wahrt.
Indische Position
Pranay Verma erkannte die Bedeutung eines kooperativen Ansatzes für das Grenzmanagement und die Verbrechensbekämpfung an. Er bekräftigte Indiens Engagement für eine kriminalitätsfreie Grenze und wies darauf hin, dass beide Länder zuvor Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit durch Zäune vereinbart hatten. Dennoch erkannte der indische Hochkommissar die Notwendigkeit eines Dialogs zur einvernehmlichen Lösung von Streitigkeiten und zur Verhinderung einer weiteren Eskalation der Spannungen.
Hintergrund der Spannungen
Dieser diplomatische Austausch zwischen Indien und Bangladesch findet vor dem Hintergrund jüngster Vorfälle statt, bei denen die indische Grenzschutztruppe (BSF) Berichten zufolge gegen bangladeschische Schmuggler vorgegangen ist, was zu Konfrontationen führte, die in Dhaka Besorgnis auslösten. Die Grenze zwischen Indien und Bangladesch, eine der längsten internationalen Grenzen, ist häufig Schauplatz solcher Spannungen.