Messbare Ziele bei Sozialabgaben
Der Präsident des Handwerks, Jörg Dittrich, hat die Verhandler von Union und SPD aufgefordert, konkrete und messbare Ziele in Bezug auf Sozialabgaben und Bürokratieabbau festzulegen. In einem Interview äußerte Dittrich, dass eine Senkung der Sozialabgaben von derzeit etwa 42 Prozent auf 40 Prozent ein wichtiger Schritt für das Handwerk wäre. Diese Quote habe in der Vergangenheit zwischen 2010 und 2020 zu wirtschaftlichem Erfolg geführt.
Bürokratieabbau als Priorität
Dittrich betont auch die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen. Er fordert von der neuen Koalition, entschlossen an diesem Thema zu arbeiten. Ein verbindliches Ziel für den Abbau überflüssiger Bürokratie in den kommenden vier Jahren sollte gesetzt werden, um die Effizienz der Unternehmen zu steigern.
Unternehmenssteuern und Infrastruktur
Der Handwerkspräsident kritisiert, dass man sich schnell auf ein Sondervermögen für Infrastruktur einigen konnte, jedoch nicht ebenso ambitioniert an der Senkung der Unternehmenssteuern arbeitet. Dittrich hält die geplante Senkung um einen Prozentpunkt bis 2029 für unzureichend und fordert mehr Engagement in diesem Bereich.
Gegenteiliger Effekt durch höhere Einkommensteuer
Vorschläge der SPD zur Erhöhung der Einkommensteuer für Spitzenverdiener lehnt Dittrich entschieden ab. Er weist darauf hin, dass eine solche Maßnahme das Handwerk stark belasten würde, da viele Handwerksbetriebe als Personengesellschaften organisiert sind und die Einkommensteuer somit auch die Unternehmenssteuer darstellt. Dittrich zeigt sich besorgt über die Auswirkungen dieser Steuerpolitik auf die Existenz vieler Betriebe.