Veränderungen durch KI in der Industrie
Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Arbeitswelt grundlegend zu verändern, insbesondere in der Industrie. Automatisierung, Datenanalyse und intelligente Systeme sind zentrale Aspekte dieses Wandels. Maschinen übernehmen repetitive Aufgaben, während Daten in Echtzeit Entscheidungshilfen bieten und Prozesse zunehmend autonom ablaufen.
Die neue Rolle des Industriemeisters
Die Rolle des Industriemeisters wandelt sich durch diese Entwicklungen. Laut Stephan Rodig, Geschäftsführer der Bildungsfabrik Coaching GmbH, wird der Industriemeister zur digitalen Schnittstelle zwischen Mensch, Maschine und Management. In der Zukunft wird es für Führungskräfte in der Produktion unerlässlich sein, über technisches Wissen hinauszugehen und digitale Kompetenzen zu erwerben.
Vom Praktiker zum Prozessversteher
Traditionell war der Industriemeister eine Führungskraft mit starkem Fokus auf Menschenführung, Qualitätssicherung und Arbeitssicherheit. Diese Fähigkeiten bleiben auch in einer von KI geprägten Arbeitswelt wichtig, werden jedoch durch neue Anforderungen ergänzt. Dazu gehören:
- Grundverständnis für digitale Systeme
- Prozessanalyse und Dateninterpretation
- Kommunikation mit IT- und Technikabteilungen
Rodig betont, dass es nicht notwendig ist, dass Industriemeister programmieren können, jedoch sollten sie verstehen, wie KI Entscheidungen trifft und welche Daten dafür benötigt werden.
Neue Chancen durch Weiterbildung
In vielen Unternehmen ist der Industriemeister die erste Führungsebene, die direkt mit KI-basierten Systemen arbeitet, sei es in der Schichtplanung, Wartung oder Qualitätskontrolle. Dies wirft Fragen auf, wie beispielsweise welche Prozesse automatisiert werden können und wie man Auswertungen intelligenter Maschinen interpretiert. Um diese Herausforderungen zu meistern, ist gezielte Weiterbildung entscheidend.
KI-Training in der Meisterausbildung
Die Bildungsfabrik hat frühzeitig erkannt, dass KI ein wichtiges Werkzeug für moderne Führungskräfte sein wird. Daher beinhaltet die Ausbildung zum Industriemeister ein spezielles KI-Modul. Rodig erklärt, dass die Teilnehmer lernen, wie KI in der Produktion eingesetzt wird und wie sie Daten bewerten und Entscheidungen hinterfragen können. Der Fokus liegt dabei auf der Anwendung und Kommunikation von KI-basierten Prozessen im Arbeitsalltag.
Praxistransfer statt Theorie
Rodig plädiert für ein praxisnahes Verständnis der Materie. Es gehe nicht darum, jeden Industriemeister zu einem Data Scientist zu machen, sondern darum, die richtigen Fragen stellen zu können. Wichtige Aspekte sind beispielsweise die Bedeutung von KPIs, die Herkunft von Abweichungen und die Vertrauenswürdigkeit von KI-Vorschlägen.