Wirtschaftliche Vorteile der Biosimilars
Die Diskussion um die Austauschbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, bekannt als Biosimilars, hat einen entscheidenden Schritt erreicht. Dr. Carola Reimann, die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, hat die Einleitung des Verfahrens zur Substitution weiterer Biosimilars durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) begrüßt. Diese Maßnahme wird als wichtig erachtet, um den steigenden Arzneimittelausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entgegenzuwirken.
Versorgungssicherheit durch Austauschbarkeit
Die Einführung der Austauschbarkeit soll den Wettbewerb im Gesundheitswesen fördern. Dadurch wird erwartet, dass die Versorgung der Versicherten kostengünstiger wird und die finanzielle Belastung der Solidargemeinschaft der GKV verringert wird. Eine unbürokratische Abgabe von wirkstoffanalogen Arzneimitteln in Apotheken ohne erneuten Arztkontakt soll die Flexibilität erhöhen und die Versorgungssicherheit verbessern.
Medizinische Unbedenklichkeit
Die medizinische Sicherheit des Austauschs von Biosimilars wurde bereits von europäischen Zulassungsbehörden bestätigt. Die bereits seit über einem Jahr geltende Austauschbarkeit von Biosimilars in parenteralen Zubereitungen hat sich als erfolgreich erwiesen, ohne dass es zu Problemen kam. In vielen EU-Ländern wird bereits erfolgreich auf kostengünstige Nachahmer-Präparate gesetzt.
Potenzial für Einsparungen
Experten schätzen, dass durch die Nutzung von Biosimilars in Deutschland Einsparungen von bis zu einer Milliarde Euro möglich sind. Angesichts der finanziellen Herausforderungen der GKV wird betont, dass alle verfügbaren Wirtschaftlichkeitsreserven genutzt werden sollten. Kostengünstige biologische Nachfolgepräparate könnten somit eine zentrale Rolle in der zukünftigen Versorgung der Versicherten spielen.