Ausfallquote zwischen 30 und 50 Prozent

In Berlin wird geschätzt, dass zwischen 30 und 50 Prozent der Bürgergeld-Termine von den Empfängern nicht wahrgenommen werden. Diese Einschätzung stammt von Mitarbeitern der Berliner Jobcenter, wie Winfried Leitke, Geschäftsführer des Jobcenters Spandau, in einem Interview mitteilte.

Gründe für das Nichterscheinen

Obwohl viele Bürgergeldempfänger angeben, aus wichtigen Gründen nicht erscheinen zu können, gibt es auch Fälle, in denen Personen mehrfach eingeladen werden, jedoch nicht erscheinen. In solchen Fällen bleibt den Jobcentern oft nur die Möglichkeit, das Bürgergeld um 10 Prozent zu kürzen, was jedoch häufig keine spürbare Wirkung zeigt.

Forderung nach mehr Sanktionsmöglichkeiten

Leitke fordert daher eine Ausweitung der Sanktionsmöglichkeiten, um Bürgergeldempfänger effektiver in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Er schlägt vor, dass bei wiederholtem Nichterscheinen die Leistungen vorübergehend eingestellt werden sollten.

Häufige Ausreden der Betroffenen

Die Gründe für das Nichterscheinen sind vielfältig, wobei häufig Krankschreibungen oder das Nicht-Erhalten von Post angegeben werden. Eine offizielle Statistik zur Ausfallquote existiert jedoch nicht.

Aktuelle Zahlen zu Bürgergeldbeziehern

Derzeit erhalten Alleinstehende und Alleinerziehende in Berlin ein Bürgergeld von 563 Euro monatlich. Insgesamt beziehen etwa 445.800 Menschen in der Hauptstadt Bürgergeld, wobei auch Kinder und Angehörige in die Bedarfsgemeinschaft einbezogen werden. Von diesen gelten rund 329.000 als erwerbsfähig.

Sanktionen im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr haben die Berliner Jobcenter etwa 44.900 Sanktionen verhängt. Davon wurden rund 41.000 aufgrund des Nichterscheinens ohne triftigen Grund bei Terminen ausgesprochen.

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