Massive Verstöße gegen Tierwohl-Vorgaben

Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass bei Zulieferbetrieben von Kentucky Fried Chicken (KFC) erhebliche Verstöße gegen Tierschutzrichtlinien festgestellt wurden. Verdeckte Aufnahmen, die dem ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ vorliegen, dokumentieren die Missstände in den Betrieben, die Hühnerfleisch für die Fastfood-Kette produzieren.

KFCs Versprechen und Realität

KFC, das in Deutschland über 200 Restaurants betreibt, bewirbt sich selbst als Vorreiter im Bereich Tierschutz und verspricht, die Lebensbedingungen von Tieren zu verbessern. In Werbespots werden glückliche Hühner auf grünen Wiesen gezeigt, während das Unternehmen betont, hohe Qualitätsstandards einzuhalten.

Missstände in der Praxis

Die Recherchen von „Report Mainz“ zeigen jedoch ein anderes Bild. Die Aufnahmen stammen aus Geflügelfarmen, die an der Initiative Tierwohl teilnehmen, jedoch die geforderten Standards nicht einhalten. Die Bilder zeigen Hühner in überfüllten Ställen, die auf einer dicken Schicht aus Kot stehen, anstatt auf einer sauberen Einstreu. Zudem sind viele tote Tiere sichtbar, die nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden.

Kritik von Tierschutzorganisationen

Jan Peifer von der Tierrechtsgruppe ANINOVA kritisiert die Betriebe scharf und stellt fest, dass die Bedingungen nicht den Anforderungen der Initiative Tierwohl entsprechen. In drei Betrieben wurden gravierende Missstände entdeckt und gemeldet.

Expertise und rechtliche Schritte

Die Aufnahmen wurden von Madeleine Martin, der hessischen Landestierschutzbeauftragten und ehemaligen Amtsveterinärin, begutachtet. Sie sieht in den dokumentierten Fällen Anzeichen für Straftaten und spricht von unzureichendem Management, das zu erheblichen Schmerzen und Leiden der Tiere führt.

Ermittlungen durch die Behörden

Die Veterinärbehörden der betroffenen Landkreise in Brandenburg sind nun zuständig für die weiteren Schritte. Eine der Behörden hat bereits ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.

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