Gespräch über Menschenrechte

In der Sendung „phoenix persönlich“ wird die Historikerin und Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa von Jörg Thadeusz interviewt. Der Fokus liegt auf ihrer Rolle als Menschenrechtsaktivistin sowie den Entwicklungen in der sowjetischen Gesellschaft und dem aktuellen Wandel Russlands unter der Führung von Wladimir Putin.

Über Irina Scherbakowa

Scherbakowa ist eine der Gründungsmitglieder der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“, die im Jahr 2022 den Friedensnobelpreis erhielt. Nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sah sie sich gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen und lebt nun in Berlin.

Entwicklung der sowjetischen Gesellschaft

Im Gespräch beschreibt Scherbakowa die Veränderungen in der sowjetischen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Sie hebt hervor, dass die 90er Jahre von einem Aufbruch geprägt waren, in dem marktwirtschaftliche Reformen eingeleitet wurden und viele Hoffnungen auf eine positive Entwicklung bestanden. Allerdings seien diese Hoffnungen oft enttäuscht worden, da viele Menschen schnell zu Reichtum gelangten und die Kriminalität anstieg.

Demokratie und Autoritarismus

Scherbakowa erklärt, dass die Vorstellungen von Demokratie in dieser Zeit oft unrealistisch waren. Viele Menschen hätten sich nach einer stabilen Führung gesehnt, die für Ordnung sorgt. In diesem Kontext wird Wladimir Putin als eine solche Figur betrachtet, die für viele eine Antwort auf die Unsicherheiten der Zeit darstellt.

Zukunftsausblick für Russland

Die Historikerin äußert die Befürchtung, dass Russland sich in der Zukunft weiter isolieren könnte. Trotz ihrer Sehnsucht nach ihrer Heimat hat sie kein Interesse daran, in das Land zurückzukehren.

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