Unterschiedliche Ansichten in der Landesregierung
In der nordrhein-westfälischen Landesregierung, die aus CDU und Grünen besteht, gibt es unterschiedliche Meinungen zu den geplanten Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit in Fußballstadien. Insbesondere nach einem Vorfall in Bielefeld, bei dem Raketen von einem Fanblock auf das Spielfeld geschossen wurden, wird die Diskussion über Sicherheitsverschärfungen intensiver geführt.
Stellungnahme des Innenministers
NRW-Innenminister Herbert Reul äußerte sich zu den Vorfällen und betonte, dass solche gefährlichen Aktionen nicht akzeptabel seien. Er kritisierte, dass einige Fans diese Taten als Teil der Fankultur ansehen und forderte die Fußballvereine auf, ihrer Verantwortung besser nachzukommen. Reul sieht die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle zu verhindern.
Position der Grünen
Julia Höller, die innenpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, vertritt eine andere Sichtweise. Sie kritisierte die aktuellen Diskussionen um verschärfte Sicherheitsmaßnahmen und warnte vor einer „Totalüberwachung“ der Fans. Höller betonte, dass die Besucherzahlen in den Stadien zwar gestiegen seien, die Zahl der Strafverfahren jedoch zurückgegangen sei. Ihrer Meinung nach sollten die Maßnahmen nicht zu einer Gefährdung der Fankultur führen.
Forderung nach Prävention
Höller forderte eine präventive Herangehensweise an das Thema Sicherheit und betonte die Notwendigkeit, gemeinsam mit den Fans gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit vorzugehen. Sie lehnt den Einsatz von Überwachungstechnologien wie biometrischer Gesichtserkennung ab und sieht in den geplanten Maßnahmen einen tiefen Eingriff in die Freiheitsrechte der Fans.
