Am Montag, den 22. Mai 2023 um 22.25 Uhr, wird in der 3satDokumentarfilmzeit der Dokumentarfilm „Die 4 Reeves und ein Todesfall“ in Erstausstrahlung gezeigt. Der Film ist noch bis zum 20. Juni in der 3sat-Mediathek verfügbar.
Die Geschichte der 4 Reeves
Die 4 Reeves, bestehend aus den Geschwistern Shary, Jim, Andrew und Terry, waren in den 1990er-Jahren eine bekannte Hip-Hop-Gruppe, die sich gegen Rassismus engagierten. Ihr Durchbruch erfolgte 1992 beim „Arsch huh – Zäng ussenander“-Konzert gegen rechte Gewalt. Danach traten sie regelmäßig auf großen Bühnen und im TV auf, bis ihre Karriere 1995 abrupt endete.
Der Todesfall von Jim Reeves
Jim Reeves, der älteste der Geschwister, startete nach dem Ende der Gruppe eine Solokarriere, die jedoch nicht so erfolgreich verlief wie erhofft. Im Jahr 2016 wurde er in einem Berliner Hostel brutal ermordet. Der Mord brachte die Widersprüche zwischen gefeierten Bühnenauftritten und dem alltäglichen Rassismus zum Vorschein und öffnete alte Wunden.
Die Suche nach Zusammenhalt
Der Dokumentarfilm von Katharina Gugel begleitet die drei verbliebenen Geschwister auf der Suche nach ihren steilen und dann abgerissenen Musikerkarrieren und nach der zerbrochenen Liebe ihrer afrikanischen Eltern. Dabei spielt die 85-jährige Mutter Susana Mtenga eine Schlüsselrolle. Sie kam in den 1960er-Jahren aus Tansania nach Köln, um Krankenschwester zu werden. Nachdem ihr Mann sie verließ, gab sie ihre Kinder in verschiedene Pflegefamilien, was die Persönlichkeit und den Lebenslauf der Geschwister beeinflusste.
Aufarbeitung der Vergangenheit
Jim Reeves‘ Tod hat die Geschwister unterschiedlich getroffen. Während Shary eine bekannte Moderatorin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes wurde, versucht Andrew vorsichtig, den Tod seines Bruders aufzuarbeiten. Terry hingegen geht die Probleme aktiv an und arbeitet als Krankenschwester in der forensischen Psychiatrie, wo nicht schuldfähige Straftäter untergebracht sind.
Das Wiedersehen bei „Arsch huh“
Nach 30 Jahren sollen die Reeves 2022 bei der Jubiläumsveranstaltung des „Arsch huh“-Konzerts wieder auftreten. Ob die Familie, die der bestialische Mord an Jim Reeves ganz unterschiedlich getroffen hat, wieder zusammenfinden kann, bleibt abzuwarten.
Insgesamt bietet der Dokumentarfilm „Die 4 Reeves und ein Todesfall“ einen Einblick in das Leben der Geschwister und ihre Suche nach Zusammenhalt und Aufarbeitung der Vergangenheit.
