Nordkorea hat versucht, einen Erdbeobachtungssatelliten für militärische Zwecke ins All zu bringen, ist jedoch gescheitert. Die Trägerrakete „Chollima-1“ stürzte ins Meer, nur wenige Stunden nach dem Start von der Westküste des Landes. Nordkorea räumte den Fehlschlag ein und plant einen zweiten Start. Die USA und Südkorea verurteilten den Raketenstart und warfen Nordkorea vor, verbotene Raketentechnik zu verwenden. Nordkorea unterliegt internationalen Sanktionen wegen seines Atomwaffenprogramms.

Raketenstart sorgt für Unruhe in Seoul

Der Raketenstart sorgte in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul kurzzeitig für Unruhe. Alarmsirenen waren zu hören und die Einwohner wurden aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Der Alarm wurde später zurückgezogen und das Innenministerium teilte mit, dass keine Gefahr für Seoul bestanden habe. Das südkoreanische Militär hatte den Start der Rakete erfasst, die Richtung Süden flog und schließlich im Gelben Meer ins Wasser stürzte.

Nordkorea plant weitere Satellitenstarts

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im April angekündigt, in Zukunft nacheinander mehrere Aufklärungssatelliten auf verschiedenen Erdumlaufbahnen auszusetzen, um den „Bedrohungen“ der USA und Südkoreas besser begegnen zu können. Beiden Ländern wirft Pjöngjang eine feindselige Politik vor. Im April dieses Jahres schoss Nordkorea zu Testzwecken erneut eine Interkontinentalrakete (ICBM) ab, die theoretisch auch US-Territorium erreichen kann. Diesmal war es der erste Versuch eines Satellitenstarts des Landes seit 2016 und der erste mit einem mutmaßlichen Spionagesatelliten.

Die Rakete mit dem militärischen Aufklärungssatelliten „Malligyong-1“ hatte nach dem Start von der Sohae-Startanlage zunächst normal verlaufen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien. Dann traten jedoch Probleme bei der Zündung der zweiten Raketenstufe auf und die Rakete verlor an Schubkraft. Die „schwerwiegenden Fehler“ werden untersucht, um den zweiten Satellitenstart so bald wie möglich folgen zu lassen.

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