Der „Sicherheitsbericht NRW“ wird alle zwei Jahre von den Verkehrsverbünden in NRW vorgelegt und weist für das Jahr 2022 eine leichte Zunahme an Gesetzesverstößen gegenüber Zug- und Sicherheitspersonal auf. Insbesondere Uniformträger, die für Sicherheit und Ordnung sorgen sollen, werden in stärkerem Maße zur Zielscheibe von Gewaltdelikten. Das berichtet die Neue Ruhr/ Rhein Zeitung.
Delikte gegen Bahnpersonal nehmen zu
Frank Heidenreich, CDU-Fraktionschef in der VRR-Verbandsversammlung, äußert sich besorgt über die zunehmende Bereitschaft, Bedienstete und Sicherheitskräfte in Zügen anzugreifen. Insgesamt gab es 36.633 „sicherheitsrelevante Vorfälle“, was gegenüber 2021 zunächst einmal ein Minus von rund zehn Prozent bedeutet. Allerdings nimmt der Anteil der Delikte, die sich gegen das Personal in Bus und Bahn richteten, mittlerweile 27,6 Prozent der Delikte ein – 2021 waren es „nur“ 24,6 Prozent.
Verkehrssituationen/Verkehrsunternehmen als Hauptziel
Rund 45 Prozent der Vorfälle richten sich gegen „Verkehrssituationen/Verkehrsunternehmen“. Hier geht es ums Schwarzfahren, Sachbeschädigung, Graffiti und ähnliches. „Nur“ in 7,4 Prozent der Fälle waren Fahrgäste direkt betroffen.
Differenzierter Blick notwendig
Norbert Czerwinski, Fraktionschef der Grünen in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, wirbt für einen differenzierten Blick. Er findet es unangemessen, dass Schwarzfahren immer noch als Straftat gewertet wird und betont, dass dies nichts mit der Sicherheit in Bus und Bahn zu tun hat. Fast 9.400 Delikte wurden allein wegen Schwarzfahrens registriert.