Die aktuellen Meldungen des Statistischen Bundesamtes zu den bewilligten Bauanträgen und Auftragseingängen im Wohnungsbau zeigen, dass die Talfahrt ungebremst weitergeht. Bis April wurden für knapp 75.000 Wohneinheiten Genehmigungen im Wohnungsneubau bewilligt, 33.000 WE weniger als im Vorjahr (-36%). Die Order im Wohnungsbau liegen bis April nominal um 25% und real um 35% unter dem Vorjahresniveau.

Investitionsanreize gefordert

Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa, fordert daher sofortige Investitionsanreize für Private und institutionelle Anleger, um die Talfahrt zu stoppen. Die Neubauförderprogramme zeigen bisher keine Wirkung auf die Nachfrage. Der maximale Kreditrahmen im klimafreundlichen Neubau ist zu gering, um private Investoren wirklich anzusprechen. Gleichzeitig sind die Zugangsbedingungen zu restriktiv. Ein schneller Impuls, wie zum Beispiel ein reduzierter Mehrwertsteuersatz, könnte helfen, die Finanzierung der eigenen vier Wände zu ermöglichen. Für institutionelle Anleger könnten höhere Abschreibungen ein Anreiz sein, energetisch ambitionierte Projekte anzugehen.

Tiefbauinvestitionen im gewerblichen Bereich als Lichtblick

Einen konjunkturellen Lichtblick gibt es bei den Tiefbauinvestitionen im gewerblichen Bereich. Die Order liegen kumuliert per April zumindest nominal um 14% über dem Vorjahresniveau. Hier schlagen sich die Investitionen der Bahn, aber auch der Ausbau der Energieinfrastruktur nieder. Der ZDB unterstützt den Ansatz der Bahn, den politischen Bekenntnissen zur Mobilitätswende jetzt auch die entsprechenden Investitionsmittel beizustellen.

Unterauslastung bedroht Beschäftigungsstand

Die zunehmende Unterauslastung macht es den Bauunternehmern immer schwerer, den Beschäftigungsstand zu halten. Ohne Investitionsanreize droht ein dauerhafter Verlust von Fachkräften und das Wohnungsbauziel von 400.000 WE pro Jahr bleibt auf Jahre unerreichbar.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes haben die Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten per April einen Umsatz von 29,2 Mrd. Euro realisiert, nominal ein Plus von gut 5%, real ein Rückgang um 9%.

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