Das UN-Büro für den Kampf gegen Drogen und Kriminalität (UNODC) hat in seinem Jahresbericht die weltweite Verbreitung von synthetischen Drogen und deren „katastrophale Folgen“ angeprangert. Die Produktion von synthetischen Drogen sei preiswert, schnell und einfach, was zu einer radikalen Veränderung der Drogenmärkte weltweit geführt hat.
Fentanyl als besondere Gefahr
Besonders besorgniserregend ist die Verbreitung von Fentanyl, das den Konsum von Opioiden in Nordamerika radikal verändert hat. Im Jahr 2021 waren bei rund 90.000 Todesfällen im Zusammenhang mit Opioid-Überdosen Fentanyl im Spiel. Die Produktion dieser Substanzen droht weiter zuzunehmen. Fentanyl ist 50 Mal stärker als Heroin, was die Gefahr für die Konsumenten erhöht.
Ukraine-Krieg und Afghanistan als Risikofaktoren
Das UN-Büro sieht auch im Ukraine-Krieg Anzeichen für eine Expansion der Herstellung und des Handels mit synthetischen Drogen. Die Region zählt bereits zu den Hauptproduzenten von Methamphetamin (Crystal Meth), der weltweit dominierenden synthetischen Droge. Ein weiteres Risiko ist der erwartete drastische Rückgang des Mohn-Anbaus in Afghanistan aufgrund eines Verbots durch die Taliban. Dies könnte eine Umorientierung hin zur Herstellung von synthetischen Drogen vorantreiben.
Steigender Drogenkonsum und mangelnde Behandlung
Laut UNODC konsumierten im Jahr 2021 weltweit mehr als 296 Millionen Menschen Drogen, was einem Anstieg um 23 Prozent binnen zehn Jahren entspricht. Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte Droge. Besorgniserregend ist auch, dass die Zahl der Menschen, die wegen ihres Drogenkonsums unter Störungen leiden, um 45 Prozent gestiegen ist. Nur jeder fünfte Betroffene war laut UNO in Behandlung.
Insgesamt zeigt der Bericht des UN-Büros, dass die weltweite Verbreitung von synthetischen Drogen ein ernstes Problem darstellt, das dringend angegangen werden muss.