Deutsche Umwelthilfe klagt gegen Genehmigung für Teilabschnitt der Pipeline und beantragt aufschiebende Wirkung
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Klage gegen die Genehmigung der Erdgas-Pipeline für das geplante LNG-Terminal vor Rügen eingereicht. Gleichzeitig hat die DUH einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz gestellt, um den Baubeginn bis zur Klärung der rechtlichen Fragen zu stoppen. Sowohl die Klage als auch der Antrag auf Rechtsschutz werden zeitnah eingereicht.
Erste Genehmigung für LNG-Projekt auf Rügen nimmt massive Schäden für sensibles Ökosystem in Kauf
Das Bergamt Stralsund hat den ersten Abschnitt der 50 Kilometer langen Pipeline von Rügen zum Erdgasknotenpunkt am Festland genehmigt. Diese Genehmigung wurde jedoch ohne Prüfung der Auswirkungen des Gesamtvorhabens auf Klima und Natur erteilt. Der Bau der Pipeline belastet bereits das Ökosystem der Ostsee erheblich und unumkehrbar.
DUH fordert gründliche Prüfung der Auswirkungen auf Klima und Natur
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont, dass das LNG-Projekt auf Rügen für die Energieversorgung nicht notwendig ist. Die Genehmigung für den ersten Seeabschnitt der Anschlusspipeline weist seiner Meinung nach gravierende Mängel auf. Die DUH fordert eine gründliche Prüfung der Auswirkungen des gesamten Projekts auf Klima und Natur und warnt vor irreparablen ökologischen Schäden.
Pipeline gefährdet sensibles Ökosystem und bedrohte Tierarten
Die geplante Pipeline soll durch mindestens vier Natur- und Vogelschutzgebiete verlaufen. Der Bau und Betrieb der Pipeline bedrohen Riffe, Seegraswiesen und Sandbänke und könnten zu einer Verschärfung der Überdüngung des Küstenmeeres führen. Zudem gefährden sie ein zentrales Laichgebiet des Ostseeherings und setzen Seevögel und Meeressäuger, wie die Kegelrobbe und den Ostsee-Schweinswal, unter enormen Stress.
Hintergrund: LNG-Terminals im Fährhafen von Mukran
Das private Unternehmen Deutsche ReGas plant in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung den Bau von zwei schwimmenden LNG-Terminals im Fährhafen von Mukran. Für diese Vorhaben liegen noch keine Antragsunterlagen vor. Die vorliegende Genehmigung bezieht sich lediglich auf einen Teil der Pipeline, durch die das LNG nach der Regasifizierung von den Terminalschiffen durch die Ostsee transportiert werden soll. Die DUH kritisiert, dass in den Antragsunterlagen keine Gesamtbetrachtung der Auswirkungen des LNG-Projekts vorgenommen wurde.